Generäle verstiessen gegen Soldatengesetz
Archivmeldung vom 25.01.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie ehemaligen Vier-Sterne-Generäle Klaus Naumann und Klaus Reinhardt sind nach ihrer Pensionierung in der Rüstungsindustrie tätig geworden, ohne die dafür erforderliche Genehmigung zu besitzen. Damit haben sie gegen das Soldatengesetz verstoßen. Einen entsprechenden Bericht des Stern hat das Verteidigungsministerium jetzt bestätigt.
Nach internen Recherchen teilte das Ministerium jetzt dem Hamburger
Magazin mit: "Eine erste Überprüfung hat ergeben, dass die im Bericht
des Stern angesprochenen Tätigkeiten von den beiden Generalen a.D.
nicht angezeigt worden waren." Die beiden Generäle seien um
"Stellungnahme gebeten worden".
Naumann wie Reinhardt hatten die Vorwürfe strikt bestritten.
Reinhardt erklärte, seine Tätigkeit für die Rüstungsfirma OWR AG habe
er dem Ministerium gemeldet. Sie sei genehmigt worden. Naumann
erklärte, sein Engagement beim französischen Rüstungskonzern Thales
sei in den Tageszeitungen gemeldet worden.
Welche Konsequenzen ihr Verstoß gegen das Soldatengesetz für die
Generäle haben wird, ist noch offen. Eine denkbare Sanktion wäre die
Kürzung ihrer Pensionen. Geprüft wird im Ministerium noch, weshalb
schriftliche Hinweise auf die Aktivitäten der beiden Generäle nicht
dem damaligen Verteidigungsminister Peter Struck gemeldet worden
sind.
Quelle: Pressemitteilung stern, G+J