Wahlforscher: Gemeinsame Abstimmung mit AfD hat Merz geschadet
Nach Einschätzung des Mainzer Wahlforschers Jürgen Falter ist das gemeinsame Votum der Union mit der AfD im Januar ein "strategischer Fehler" gewesen. "Die Union konnte seit der Abstimmung nicht entscheidend zulegen, sondern ist in den Umfragen sogar schwächer geworden", sagte er der "Augsburger Allgemeinen".
Dafür habe die Abstimmung mit Unterstützung der AfD zum
"Migrationsbegrenzungsgesetz" aber die Wählerschaft der Parteien des
linken Lagers mobilisiert, so Falter. Dies habe in letzter Konsequenz
auch der Linkspartei beim Wiedereinzug in den Bundestag geholfen.
Ein
weiterer Faktor ist laut Falter die geringe persönliche Sympathie, die
Merz in der Bevölkerung genieße, sowie die wachsende parteipolitische
Differenzierung der deutschen Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten.
Die wahrscheinlichen Koalitionspartner CDU, CSU und SPD stünden nun vor
der Aufgabe, Kompromisse bei den Themen der Migration und der
Finanzpolitik, insbesondere mit Blick auf die Schuldenbremse,
auszuhandeln. Sollte dies nicht glaubhaft gelingen, "dann könnte die AfD
beim nächsten Mal tatsächlich die 30-Prozent-Marke erreichen oder gar
überschreiten".
Quelle: dts Nachrichtenagentur