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Niedersachsens Finanzminister fordert harte Einschnitte bei der Messe Hannover

Archivmeldung vom 23.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Reinhold Hilbers (2018)
Reinhold Hilbers (2018)

Foto: Foto-AG Melle
Lizenz: CC BY 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Niedersachsens Finanzminister Reinhold Hilbers fordert für die finanziell angeschlagene Deutsche Messe AG in Hannover harte Einschnitte. "Es wird zu einer spürbaren Entlastung bei den Personalkosten kommen müssen", sagte der CDU-Politiker gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).

Zugleich warf der Landesminister der Messegesellschaft vor, nicht effektiv genug zu arbeiten. "Im Vergleich mit allen anderen deutschen Messestandorten liegen wir in Hannover bei den Personalkosten am höchsten. Gleichzeitig haben wir die geringsten Umsätze je Mitarbeiter. Das passt nicht zusammen, da wird sich etwas ändern müssen."

Das Land und die Landeshauptstadt halten jeweils rund die Hälfte der Anteile an der Deutschen Messe. Auf die Frage nach möglichen Kündigungen sprach der Finanzminister von "sozial verträglichen Anpassungen im Personalkörper" und brachte Auslagerungen von Geschäftszweigen ins Spiel. "Wir haben immer noch übertarifliche Leistungen und machen viele Dinge selbst, die man auch gut und vor allem günstiger vergeben könnte. Ich frage mich zum Beispiel, ob wir eigene Gärtner beschäftigen und auch die Gastronomie selbst betreiben müssen." Selbiges gelte für den technischen Bereich.

Hilbers stellte Hilfen über eine Bürgschaft in Aussicht, lehnt eine Kapitalerhöhung aber ab. "Was mit mir nicht zu machen ist, ist einfach Geld hineinzuschießen und so zu tun, als sei nichts passiert. Das würde bedeuten nachzutanken und weiterzufahren. Das hielte ich für keinen geordneten Umgang mit Steuergeldern", betonte der Christdemokrat.

Gleichzeitig machte Hilbers deutlich, dass die staatlichen Hilfsmöglichkeiten zur Bewältigung der Corona-Krise begrenzt seien. "Wir helfen - aber nur so viel, wie tatsächlich benötigt wird. All das, was wir jetzt ausgeben, muss zurückgezahlt werden. Die Möglichkeiten des Staates sind nicht unendlich. Dem Eindruck, wir könnten mit immer neuem Geld helfen, kann ich nur entgegentreten. Dieser Geist gehört langsam wieder in die Flasche", erklärte der Finanzminister.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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