Bundeswehrverband lehnt Einsatz bei Flüchtlingshilfe ab
Archivmeldung vom 10.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorsitzende des Bundeswehrverbands André Wüstner lehnt Forderungen aus der Politik ab, die Truppe bei der Betreuung von Ukraine-Flüchtlingen einzusetzen. "Was Amtshilfe anbelangt, da muss endlich mal Schluss sein", sagte er dem Fernsehsender "Welt".
Die
Bundeswehr werde von der Politik als "uniformiertes Technisches
Hilfswerk missbraucht". Die Forderung, die Bundeswehr bei der
Organisation der Flüchtlingshilfe einzusetzen, kommt zum Beispiel vom
Berliner Senat. Die Bundeswehr habe andere Kernaufgaben, das werde
gerade in diesen Tagen offensichtlich. Die Truppe habe aktuell
qualitativ die schlechteste Einsatzbereitschaftslage, so der
Verbandschef.
"Es ist nicht unser Kernauftrag. Wer das jetzt
nicht vor diesem Hintergrund der Ukraine-Krise, der Gespräche der NATO,
nicht begreift, der ist fehl am Platz", sagte Wüstner. Dass ausgerechnet
die Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) nach
Bundeswehrhilfe frage, findet Wüstner bezeichnend: "Mit Blick auf
Berlin, muss ich mich einfach mal fragen, warum diese Stadt das nicht
gebacken kriegt." Er habe viel Verständnis für die Not und "wenn es
darauf ankommt, ist man da", aber es sei nicht der Kernauftrag und
"damit muss jetzt endlich mal Schluss sein".
Das Engagement der
Ehrenamtlichen in der Hauptstadt sei umso lobenswerter, sagte Wüstner.
"Ich habe Respekt vor all denjenigen, die da am Hauptbahnhof oder
anderweitig tätig sind. Ich kam selbst gestern am Hauptbahnhof an und
hab die Menschenmassen gesehen und muss sagen, es ist gut organisiert.
Viel ehrenamtliche Hilfe. Und Respekt, was da geleistet wird", so der
Vorsitzende des Bundeswehrverbands.
Quelle: dts Nachrichtenagentur