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Ramelow warnt vor Respektlosigkeit gegenüber Ostdeutschen

Archivmeldung vom 26.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bodo Ramelow (2018)
Bodo Ramelow (2018)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sieht in den Zweifeln vieler Ostdeutscher an der Staatsform der Demokratie kein Alarmsignal.

"Das Fremdeln mit der Demokratie betrachte ich nicht als Alarmzeichen, sondern als Hinweis darauf, dass die Menschen fühlen müssen, dass und wie Demokratie für sie eine Verbesserung des eigenen Lebens darstellt - und nicht einfach nur wieder als eine Tonart, die als Bevormundung von außen daherkommt", sagte Ramelow der "Welt". Einer aktuellen Allensbach-Studie zufolge halten 42 Prozent der Ostdeutschen die Demokratie für die beste Staatsform, bei Westdeutschen sind es 77 Prozent. Vor den Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen im Herbst warnt Ramelow davor, der AfD in die Hände zu spielen. "Die AfD füllt eine Lücke, die die demokratischen Parteien über einen langen Zeitraum hinterlassen haben. Und dann ist sie auch ein Vehikel für den Protest gegen die da oben." Früher habe die PDS diese Rolle ein genommen. "Solange Politik und auch die Medien über jedes Stöckchen der AfD springen, brauchen die auch keinen Wahlkampf machen", kritisierte der Linken-Politiker. Er nehme das nicht auf die leichte Schulter.

"Aber ich orientiere meine Politik auch nicht am Abstand zwischen meiner Partei und der AfD, sondern am Abstand zwischen West und Ost und an dem Stolz, den die Menschen haben." In der Debatte um die immer noch bestehende Spaltung zwischen Ost und West plädiert er für mehr gegenseitiges Verständnis. "Man muss auch das andere Bild des Ostens zeigen. So kann man sich aufrichten und Stolz nach außen ausstrahlen." Es gehe auch um Respekt, denn die alten Vorurteile bestünden fort. "Wir haben hier schon vieles hinter uns, was der Westen noch vor sich hat. Lasst uns deshalb über das ganze Deutschland reden und dem Sozialstaat eine einende Kraft und neuen Glanz verleihen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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