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Konkrete statistische Erfassung der Fälle von Gewalt gegen Lehrkräfte vonnöten

Archivmeldung vom 12.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de

Nach der öffentlichen Anhörung zum Thema "Gewalt gegen Lehrkräfte" fordert Dr. Rainer Blazer, Bildungspolitischer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, mit Nachdruck eine konkrete statistische Erfassung aller Fälle von Gewalt gegen Lehrkräfte durch das Kultusministerium sowie eine Meldepflicht für Schulen.

"Wir müssen wissen, welche Fälle wir haben, welche Täter, welche Opfer und welche Arte der Gewalt, damit wir wissen, worüber wir sprechen", so Balzer. Harald Schmidt vom Landeskriminalamt forderte, der Staat müsse reagieren und die Lehrer als seine Repräsentanten wirksam vor Gewalt schützen. Dies unterstützt die AfD: "Die Landesregierung soll das Thema aktiv angehen und den Tätern deutlich die Konsequenzen ihres Handelns zeigen. Angriffe auf unsere Lehrer dürfen wir den Tätern nicht durchgehen lassen!"

Ursache und Wirkung werden verkehrt und die Schuld für Gewalt den Lehrern zugeschoben

Unverständnis zeigte Dr. Balzer für die Interpretation von Gewalt als "strukturelle Gewalt". So sieht Michael Hirn, Vertreter der GEW, im Bildungssystem selbst strukturelle Ursachen für die Entstehung von gewalttätigen Tendenzen. Misserfolge, Nichtversetzungen und Schulwechsel aufgrund zu schlechter Leistungen erlebten seiner Meinung nach viele Schüler als Herabsetzung und Demütigung. Wer jedoch den Gewaltbegriff derart willkürlich ausdehnt, verkehrt Ursache und Wirkung und schiebt damit die Ursache für die Gewalt wieder einmal den Lehrern selbst zu, betont der AfD-Landtagsabgeordnete. "Damit wird das System Schule und die Autorität des Lehrers grundsätzlich in Frage gestellt und die Autorität des Lehrers als Vertreter des staatlichen Schulsystems ein weiteres Mal untergraben. Genau diese Mechanismen sind die Ursache dafür, dass Gewalt gegen Lehrkräfte überhaupt zu solch einem Problem geworden sind", urteilt Dr. Balzer.

Statistische Erhebungen offenbaren enorme Dunkelziffer

Besonders erstaunt zeigt sich auch der AfD-Abgeordnete Klaus Dürr über den willkürlichen Umgang mit Zahlen. Die Anfrage der FDP beantwortete das Kultusministerium im April vergangenen Jahres noch mit der Aussage, zu Fällen von Gewalt gegen Lehrkräfte lägen keine statistischen Erhebungen vor. Das Landeskriminalamt hingegen hatte durchaus Zahlen vorzuweisen, diese zeigen sogar einen leichten Anstieg auf 49 Fälle. Oliver Hintzen, Vertreter des Verbands Bildung und Erziehung, der mit der Forsa-Studie das Thema "Gewalt gegen Lehrkräfte" erstmals aus der Tabu-Zone geholt hatte, sprach hingegen von 788 Fällen. "Diese ist Differenz offenbart die Dunkelziffer. Diese Dunkelziffer ist aber mehr als dunkel, sie ist kohlrabenschwarze Nacht!", wundert sich Klaus Dürr. Umso wichtiger sei die Forderung der AfD, Gewalt gegen Lehrkräfte konsequent zu melden und statistisch zu erfassen. Nur dies ermöglicht zielgerichtetes Handeln und Schutz der Lehrer vor Gewalt, sind sich Dr. Rainer Balzer MdL und Klaus Dürr MdL einig.

Quelle: AfD-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg (ots)

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