Laumann: Mindestlohn-Kritiker der Union spielen SPD in die Hände
Archivmeldung vom 10.06.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserDer CDU-Sozialexperte Karl-Josef Laumann hat dem Wirtschaftsflügel der Union vorgeworfen, mit seiner Kritik am Mindestlohn der SPD in die Hände zu spielen.
Laumann sagte dem "Tagesspiegel": "Es reicht mir langsam, dass Einige jede Maßnahme der Regierung so stark kritisieren, dass am Ende in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, als habe man dieses alles nur der SPD zu verdanken. Dies politisch unklug zu nennen, sei "noch gelinde ausgedrückt".
Den Umfang der vom Wirtschaftsflügel der Union geforderten Ausnahmen nannte Laumann im Gespräch mit der Zeitung "abenteuerlich". "Wenn man ganze Bevölkerungsgruppen aus dem Mindestlohn herausnehmen will, soll man doch gleich sagen, dass man überhaupt keinen will."
Gewerkschafts-Chefin für "Mindestlohn-Hotline"
Die Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG), Michaela Rosenberger, hat sich für die Einrichtung einer "Mindestlohn-Hotline" ausgesprochen. "Da können Betroffene oder deren Angehörige anonym anrufen, wenn ein Chef keinen Mindestlohn zahlt", sagte Rosenberger der "Bild-Zeitung".
Ein entsprechendes Modell gebe es bereits in England. "Da ruft aber kaum einer an, weil die meisten Chefs den Mindestlohn von alleine zahlen - aus Sorge, ein Problem zu bekommen", sagte die NGG-Vorsitzende weiter. "Die Mindestlohn-Hotline wäre auch für Deutschland sinnvoll."
Quelle: dts Nachrichtenagentur