CareChild: von der Leyen fördert Verbreitung von Kinderpornografie
Archivmeldung vom 25.03.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Oliver RandakWie der Verein CareChild e.V. aus Münster in einer Pressemittlung verlauten lässt, verhindere die von Familienministerin von der Leyen und Bundesinnenminister Schäuble angestrebte Sperre diverser Internetseiten die Verbreitung von Kinderpornografie nicht, sondern verschlimmere diese sogar.
Die Münsteraner Kinderschutzorganisation CareChild fordert ein
entschlossenes Vorgehen der Politik gegen Kinderpornografie. Während
die Symbolpolitik von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen und
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble eher die Verbreitung von
Kinderpornografie fördert anstatt sie zu bekämpfen, gäbe es eine Reihe
tatsächlich wirksamer Massnahmen, die schnell getroffen werden müssten.
Zu
den sinnvollen Massnahmen zählt CareChild unter anderem eine bessere
personelle Ausstattung der anlassunabhängig ermittelnden Strafverfolger
und die Befugnis für die Ermittler, in geringem Umfang Straftaten
begehen zu dürfen.
Derzeit sehen sich viele
Strafverfolgungsbehörden einer Flut von Bagatellverfahren wegen
Kinderpornografie ausgesetzt, in denen es teilweise um einzelne Bilder
in den temporär gespeicherten Internetdateien geht. Dies kann am
Problem nichts ändern und belastet Ressourcen, die effektiver
eingesetzt werden müssen.
"Die Polizei muss an der Quelle
ansetzen und diese zum versiegen bringen. Es kann nicht sein, dass in
Sperrlisten der dänischen Regierung Internetseiten aufgeführt sind, die
auf deutschen Servern gespeichert werden und hierzulande daraufhin
ernsthaft über Internetzensur debattiert wird, anstatt diese Server aus
dem Verkehr zu ziehen. Das ist an Absurdität nicht zu überbieten. Wir
haben bereits vorgemacht, dass es anders besser geht", so
CareChild-Pressesprecher Michael Kappe
Das aus dem Verkehr
ziehen der betroffenen Internetseiten von irgendwelchen Sperrlisten
ändert am eigentlichen Problem, dem sexuellen Missbrauch von Kindern,
allerdings auch wenig, führt aber dazu, das es wesentlich weniger
"Bagatellverfahren" gibt und erhebliche Ressourcen freisetzt, die dann
dafür genutzt werden können die tatsächlichen Verbreitungswege zu
bekämpfen.
Diese sind nach Einschätzung von CareChild eher in
privaten,, nicht-kommerziellen, gut abgeschirmten Tauschzirkeln zu
suchen in denen ein Grossteil der Nachfrage entsteht und in denen auch
neues Material produziert wird. In solchen Tauschgruppen findet dann
auch der tatsächliche Missbrauch von Kindern statt, der dann eben
fotografiert oder gefilmt wird.
Um Einlass in solche Kreise zu
erhalten, müssen Ermittler notfalls -in begrenztem Rahmen- auch
Straftaten begehen dürfen, um dort als vertrauenswürdig zu erscheinen.
Konkret sollen Ermittler Bilder aus deren Bestand selbst auch
übermitteln dürfen, was ihnen derzeit nach dem Gesetz untersagt ist. Im
deutschen Rechtssystem ist dies sicher eine Normverletzung, aber
unerlässlich und effektiver als jede Online-Durchsuchung oder
Internetzensur.