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Süssmuth: Bund muss bei Finanzierung der Weiterbildung helfen

Archivmeldung vom 14.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Rita Süssmuth 2011
Rita Süssmuth 2011

Foto: Udo Grimberg
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das schlechte Abschneiden Deutschlands beim Pisa-Test für Erwachsene hat eine Debatte über die künftige Finanzierung der Erwachsenenbildung entfacht. Die Präsidentin des Deutschen Volkshochschulverbandes und ehemalige Bundesfamilienministerin Rita Süssmuth (CDU) forderte im Gespräch mit der "Welt am Sonntag", dass sich auch der Bund an der Finanzierung der Weiterbildung beteiligen müsse.

"Künftig müssen Bund, Länder und Gemeinden Weiterbildung, Grundbildung und Alphabetisierung gemeinsam finanzieren", sagte Süssmuth. "Die OECD-Studie wird dazu beitragen, dass die gegenwärtigen Schwächen der Weiterbildung und ihre künftige Finanzierung Teil der Koalitionsverhandlungen werden. In dieser Legislaturperiode muss die Weiterbildung auch finanziell auf gesicherte Füße gestellt werden."

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) allerdings verwies indirekt auf das Kooperationsverbot, das es dem Bund nicht erlaubt, auf Länderebene dauerhaft Bildung zu finanzieren. Mehr Geld für die Volkshochschulen, wenn es denn von Ländern oder Kommunen komme, sei aber wünschenswert. "Eine Stärkung der Volkshochschulen, für deren Finanzierung Länder und Kommunen verantwortlich sind, würde ich sehr begrüßen", sagte Wanka der Zeitung. "Es wäre dann möglich, noch gezielter auf die Menschen zuzugehen, und ihnen individuelle und attraktive Angebote zu machen."

Ihre Parteifreundin Rita Süssmuth dagegen will ein Umdenken. "Das Kooperationsverbot muss fallen, damit Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam Weiterbildung finanzieren." Die gesellschaftlichen Probleme hätten auch die Volkshochschulen vor ganz neue Aufgaben gestellt, so Süssmuth: "Wir sind inzwischen die Hauptanbieter für Grundbildung und Alphabetisierung."

Unterstützung bekommt Süssmuth von Susanne May, die seit 18 Jahren als Programmdirektorin an der Spitze der mit 230.000 Teilnehmern größten Volkshochschule des Landes in München steht. "Wir sind die Richtigen, um eine Schlüsselrolle beim lebenslangen Lernen zu übernehmen", sagt May. Dabei allerdings hake es vor allem an der Finanzierung. "Die kommunale Weiterbildung ist strukturell unterfinanziert." Menschen mit wenig Qualifikationen fehle häufig das Geld. Gerade sie bräuchten erschwingliche Angebote.

Die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) präsentierte in dieser Woche ihren Pisa-Test für Erwachsene - mit ernüchternden Ergebnissen. Jeder fünfte Deutsche zwischen 16 und 65 rechnet auf Grundschulniveau, jeder sechste kann nur kurze Texte mit einfachen Worten verstehen. Und nur ein Drittel der Erwachsenen kann souverän durch das Internet navigieren. Im Vergleich mit anderen Industrieländern ist Deutschland damit unteres Mittelmaß.

Rechtschreibreform verdoppelt Fehlerquote in Schuldiktaten

Die Fehlerquote in Schuldiktaten hat sich nach Einführung der Rechtschreibreform offenbar verdoppelt. Das berichtet die "Bild" unter Berufung auf eine Studie der Forschungsgruppe Deutsche Sprache. Die Auswertung verschiedener Untersuchungen durch die Forschungsgruppe habe demnach ergeben, dass die Fehlerquote bei Sechstklässlern zwischen den 70er und 2000er Jahren um 82 Prozent gestiegen sei, an Gymnasien sogar um 119 Prozent. Die größten Probleme hätten die Schüler mit s-Endungen ("Erlebniß" statt "Erlebnis"), mit der Getrennt- und Zusammenschreibung ("bekannt geben" statt "bekanntgeben") und bei der Groß-Kleinschreibung ("jeder beliebige" statt "jeder Beliebige").

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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