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Koalition streitet über minderjährige Flüchtlinge

Archivmeldung vom 08.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Rene Haffner / pixelio.de
Bild: Rene Haffner / pixelio.de

In der Großen Koalition gibt es erneut Streit über die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, die aus griechischen Lagern nach Deutschland kommen sollen. Die SPD fordert, die Altersschwelle anzuheben.

"Die Union besteht weiterhin darauf, dass die Kinder unter 14 sein müssen", sagte der SPD-Abgeordnete Lars Castellucci dem "Spiegel". Das sei bei den Unbegleiteten aber selten der Fall. "Das Alter ist willkürlich festgelegt. Die Mehrheit ist einen Tick älter, und außerdem werden die Kinder auch älter, je länger wir brauchen."

Sein Fraktionskollege Helge Lindh kritisiert: "Viele Bundesländer und Teile der Union wollen keine fast erwachsenen Männer aus Afghanistan. Aber diese Jungen haben die gleiche Menschenwürde. Und sie haben Fluchtgründe, zum Beispiel weil sie von den Taliban verfolgt werden." Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will nun eigene Beamte nach Griechenland schicken, die sich ein Bild machen sollen. Die Union will falsche Signale vermeiden. Unionsfraktionsvize Thorsten Frei sagte dem "Spiegel": "Wenn wir einen Zwölfjährigen aufnehmen, der auf der Flucht von seiner Familie getrennt wurde, senden wir das Signal nicht. Wenn wir kranke Kinder aufnehmen, auch nicht. Aber wenn wir den 17-Jährigen aufnehmen, dann schafft das neue Fluchtanreize für viele."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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