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Awo kritisiert "Job-Turbo" als Programm für Lohn-Dumping

Archivmeldung vom 13.05.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.05.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Immer mehr Arbeitsplätze gleichen Lohnsklaverei mit Lohnsklaven (Symbolbild)
Immer mehr Arbeitsplätze gleichen Lohnsklaverei mit Lohnsklaven (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) kritisiert das Programm "Job-Turbo" der Bundesagentur für Arbeit (BA) als Programm für Lohn-Dumping. "Durch den Job-Turbo werden (hoch)-qualifizierte Menschen in fachfremde und/oder niedrig-qualifizierte Tätigkeiten vermittelt", sagte Jennifer Rotter, Sprecherin der Arbeiterwohlfahrt, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.

"Es gibt den Unternehmen die Legitimation, im Rahmen des Job-Turbos `Praktika` zu vermitteln, die weder auf eine qualifizierte Tätigkeit hinzielen noch entsprechend vergütet werden müssen." Darüber hinaus sieht die Awo Nachteile bei der Anerkennung der Berufsqualifikation der Vermittelten: "In der Praxis sind Menschen vor allem in reglementierten Berufen vor noch größere Hürden gestellt, um die Anerkennung ihrer Berufsqualifikation zu erhalten, da der für die Anerkennung vorgeschriebene Spracherwerb sowie die Vorbereitung auf mögliche Kenntnisprüfungen stark verzögert werden, wenn die Qualifizierung während der (Vollzeit)-Arbeit absolviert werden soll." 

Eine Sprecherin des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sagte der Mediengruppe Bayern, dass die Anerkennung in nicht-reglementierten Berufen sinnvoll für Flüchtlinge sei, "um perspektivisch auch ganz sicher qualifikationsadäquat beschäftigt und entlohnt zu werden oder leichter eine neue Arbeit zu finden". Generell beklagen Politiker von Regierung und Opposition, dass die Anerkennungsverfahren noch viel zu schleppend verliefen. "Auf Landesebene müssten viel mehr Stellen eingerichtet werden, die sich mit der Anerkennung ausländischer Qualifikationen beschäftigen", sagte Kai Whittaker, Mitglied im Ausschuss Arbeit und Soziales der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der Mediengruppe. 

Beate Müller-Gemmeke, Berichterstatterin für aktive Arbeitsmarktpolitik der Grünen-Bundestagsfraktion, sagte: "Die Anerkennungsverfahren müssen vereinfacht und weiter beschleunigt werden. Das ist momentan eine der zentralen Hürden." Die Bundesagentur für Arbeit teilte auf Anfrage mit, dass "die BA Bemühungen, die eine Vereinheitlichung und Vereinfachung der Verfahren herbeiführen wollen, begrüßt". Dies werde auch zur Folge haben, "dass mehr Anerkennungsverfahren durchgeführt werden können und mehr Geflüchtete hiervon profitieren".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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