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Gesundheitsweiser Glaeske: Arzneikosten niemals in Griff zu bekommen

Archivmeldung vom 03.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Der Arzneimittelexperte und Gesundheitsweise Gerd Glaeske hat die Bemühungen der Bundesregierung, die Arzneimittelkosten einzudämmen, als aussichtslos bezeichnet. "Die Pharmafirmen haben ganze Abteilungen, die sich nur damit beschäftigen, Lücken im Gesetz zu finden, durch die sie um die Preishürden herumkommen. Die Phantasie der Branche ist da unbegrenzt. Was nicht verboten ist, wird gemacht."

Er ist deshalb überzeugt, dass die Politik die Arzneimittelkosten niemals in den Griff bekommen wird. "Die Pharmabranche wird sich immer wieder neue Umgehungsstrategien ausdenken, um die Medikamentenkosten in ihrem Sinne hoch zu halten." Der Experte beklagt, die Branche lasse in dieser Frage jegliche Verantwortung gegenüber der Gesellschaft vermissen. "Monetik und Ethik sind für die Pharmaindustrie unvereinbare Begriffe."

Er sieht jedoch auch die Ärzte in der Verantwortung. "Sie sind mit den Apotheken und den Pharmaherstellern viel zu eng verbunden", sagt Glaeske. "Ärzte müssen bei der Medikamentenverschreibung auf mehr Qualität zu günstigen Preisen achten. Dieser Anreiz kann durch andere Honorierungssysteme deutlich erhöht werden." Glaeske fordert, dass jeder Arzt, dem nachgewiesen werden kann, dass er bewusst zu teure Medikamente verschreibt, mit einer Kürzung seines Honorars rechnen muss. "Jeder Euro kann im System nur einmal ausgegeben werden. Diesen Grundsatz müssen auch Ärzte beherzigen." 

Quelle: Weser-Kurier

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