Winfried Hermann (Grüne): Befristeter EU-Führerschein eine "Nullnummer"
Archivmeldung vom 27.08.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Einführung eines neuen, auf 15 Jahre befristeten Führerscheins in Deutschland setzt nach Ansicht des Grünen-Verkehrspolitikers Winfried Hermann völlig falsche Prioritäten. Gegenüber der in Bielefeld erscheinenden Tageszeitung Neue Westfälische nannte der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses das Projekt eine "Nullnummer".
Ab 2013 sollen die Führerscheine nur noch eine Gültigkeit von 15 Jahren haben. Das Dokument muss danach neu beantragt werden. Viele andere EU-Länder wie Spanien oder die Niederlande hätten schon heute keinen Führerschein auf Lebenszeit mehr, sagte Hermann. Man habe es verpasst, sich aus Anlass der Umstellung der Frage zu stellen, ob die Verlängerung der Lizenz nicht auch an bestimmte Bedingungen geknüpft sein müsse. Der jetzige Weg der Bundesregierung "beschäftigt Leute und Bürokratie, hat aber keinen Nährwert", so Hermann gegenüber dieser Zeitung. Der Grünen-Politiker plädiert dafür zu prüfen, ob Kraftfahrer nicht auch in Deutschland nach einer bestimmten Lebensdauer ihre Fahrtüchtigkeit erneut nachweisen sollten. Dies könne Kenntnisse in Erster Hilfe ebenso betreffen wie die theoretische Fahrprüfung oder auch einen Gesundheits-Check. "In zehn Jahren wird ein Drittel der Fahrer 65 Jahre und älter sein", sagt Hermann zur Begründung.
Quelle: Neue Westfälische