Agrarminister warnt vor Kampfpreisen bei Lebensmitteln
Archivmeldung vom 03.08.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAgrarminister Christian Schmidt (CSU) warnt vor einem ruinösen Preiskampf bei Grundnahrungsmitteln und fordert vom Lebensmitteleinzelhandel faire Preise. Schmidt sagte "Bild am Sonntag": "Ich appelliere an den Handel: Preiskampf mit Waschpulver meinetwegen - aber Finger weg von Fleisch und Milch!"
Schmidt weiter: "Wenn wir hochwertige Lebensmittel aus Deutschland wollen, brauchen unsere Landwirte dafür auch ein Einkommen, von dem sie leben können. Die hohe Qualität unserer Lebensmittel muss uns ihren Preis wert sein. Preisdumping bei Lebensmitteln hilft niemandem, weder Verbrauchern noch Bauern."
Agrarminister will deutsche Milch in den Iran verkaufen
Um den Preisverfall der Milch zu stoppen, will Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) den Export deutscher Milchprodukte fördern. "Der Nahe Osten ist ein möglicher neuer Exportmarkt", sagte Schmidt der "Welt am Sonntag". "Ich werde auch die Lage im Iran genau beobachten." Exporterstattungen erteilte er dagegen eine Absage. Die so verbilligten Exportprodukte würden lokale Märkte etwa in Entwicklungsländern gefährden. Weil derzeit das Angebot von Milch die Nachfrage übersteigt, sind die Erzeugerpreise in Deutschland unter 30 Cent pro Liter gefallen.
Schmidt forderte die Milchbauern auf, sich zu größeren Anbietergemeinschaften zusammenzuschließen, um eine bessere Verhandlungspositionen gegenüber den Molkereien zu haben. Diese müssten mit dem Einzelhandel entsprechend höhere Preise vereinbaren. An den Lebensmitteleinzelhandel appellierte er, "vernünftige Preise" zu machen, damit die Milchbauern ihre Produktionskosten decken und von ihrer Arbeit auch leben können.
Quelle: dts Nachrichtenagentur