Lehrerverband: Niedersachsens Kultusministerin macht wegen Tablet-Einsatz in Schulen Lärm um nichts
Archivmeldung vom 03.05.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Deutsche Philologenverband hat Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) vorgeworfen, mit dem angekündigten Einsatz von Tablet-Computern bei Schulprüfungen bis hin zum Abitur "viel Lärm um nichts" zu produzieren. "Das ist keine Revolution, sondern ein Marketinggag der Ministerin. In der Sache ist daran überhaupt nichts innovativ und neu", sagte der Vorsitzende des Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Von einer "Vorreiterrolle" Niedersachsens könne keine Rede sein. Das Gegenteil sei der Fall. Schon jetzt dürften Schülerinnen und Schüler mit motorischen Störungen oder anderen körperlichen Handicaps sowie mit Schreibschwächen Tablets als Schreibgerät benutzen. "Das wird in einigen Bundesländern, unter anderem in Bayern, seit Längerem so gehandhabt", meinte Meidinger.
Der Einsatz von Tablets könne nach seiner Ansicht in der Klausur auch den Taschenrechner, die Formelsammlung oder das Wörterbuch ersetzen. Aufsehen erregend und höchst problematisch wäre der Einsatz nur, wenn die benutzten Tablets Internetanschluss hätten. "Das wäre allerdings eine massive Wettbewerbsverzerrung und damit nicht akzeptabel", sagte Meidinger, der 90 000 Gymnasiallehrer vertritt.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)