"Unverschämt": Müntefering weist Vergleich von Schulz mit Trump und Populisten zurück
Archivmeldung vom 01.03.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer frühere Vizekanzler Franz Müntefering hat den SPD-Spitzenkandidaten Martin Schulz gegen Vergleiche mit Donald Trump oder den Vorwurf des Populismus in Schutz genommen. "Das ist nicht nur falsch, sondern unverschämt", sagte der Sozialdemokrat der "Neuen Osnabrücker Zeitung". An Schulz sei "nichts trumpiges" dran. "Er spricht populär, aber dabei geht er stets von rechtsstaatlichen Grundsätzen und demokratischen Grundwerten aus."
Den Erfolg des Kandidaten erklärte Müntefering so: "Er spricht die Emotionen der Menschen an, und das gefällt ihnen. Politik und namentlich Angela Merkel leiden darunter, dass es üblich geworden ist, alles nur noch gedämpft zu sagen und zu betreiben."
Mit Blick auf die Außenpolitik sprach sich Müntefering für Pragmatismus aus. "Mit seinen Nachbarn sollte man immer gut zusammenleben. Das gilt neben Russland auch für die Türkei." Die Welt bestehe länger, als manche Potentaten an der Macht seien. Das habe auch die alte Ost-Politik gezeigt. "Da ging es längst nicht immer um Freundschaft und Verständnis, stets aber um Respekt und die Bereitschaft zum Gespräch und Kompromiss."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)