SPD-General Panther: Müssen keine Umfragen gewinnen
Archivmeldung vom 13.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSPD-Generalsekretär Dirk Panter hat einer "Katastrophenstimmung" bei der sächsischen SPD angesichts aktueller Umfragewerte scharf widersprochen: "Wir müssen nicht Umfragen gewinne, sondern die Herzen der Menschen in Sachsen", sagte Panter der "Leipziger Volkszeitung". Er sei guter Hoffnung, "das von unserem Landesparteitag am Wochenende ein starkes Signal ausgeht."
Die Sachsen-SPD käme laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag von n-tv
nur noch auf acht Prozent der Stimmen. Bei der Landtagswahl 2004 war
die SPD in Sachsen bereits auf ein historisches Tief von 9,8 Prozent
gerutscht. Die CDU erreicht jetzt laut Umfrage 41 Prozent (2004:
41,1), die Linken 26 Prozent (PDS 2004: 23,6). FDP und Grüne kamen
auf je sechs Prozent (5,9 beziehungsweise 5,1), die rechtsextreme NPD
auf acht Prozent (9,2). Etwas besser sieht es für die SPD im
Bundestrend aus. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, so würden immerhin
17 Prozent der Sachsen die SPD wählen, die CDU käme nur auf 29
Prozent, dicht gefolgt von der Linken (28 Prozent).
CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer sieht sich dagegen in
seiner Meinung bestätigt, "dass die SPD derzeit einen schweren
strategischen Fehler" begeht. "Statt sich auf Kosten der CDU in der
Regierungskoalition zu profilieren, müsste sie sich um ihren wahren
Gegner konzentrieren. Und der ist die Linkspartei." Derzeit würden
sich die sächsischen Sozialdemokraten verennen. Zugleich zeigte sich
Kretschmer erleichtert, "dass die Sachsen trotz der skandalisierten
Aktenaffäre" weiterhin großes Vertrauen in die CDU haben. "Wir werden
zeigen, dass wir zurecht das Vertrauen genießen", so Kretschmer
weiter.
Dagegen erklärt der Landesgeschäftsführer der Linken, Rico Gebhardt: "Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die politische Alternative zur CDU in Sachsen klar Die Linke ist und sich der Schmusekurs von Thomas Jurk und seiner SPD mit der CDU für sie verheerend auswirkt." Gebhardt erwartet, "dass die SPD dieses Signal kurz vor ihrem Landesparteitag versteht und künftig mit uns gemeinsam gesellschaftliche Mehrheiten auch in Sachsen verwirklicht." Der CDU wirft Gebhardt vor, "die Rote-Socken-Kampagne des ehemaligen CDU-Generalsekretärs Hinze zu wiederholen. Das hat aber nichts mit der Realität in Sachsen zu tun."
Quelle: Pressemitteilung Leipziger Volkszeitung