Kabinett beschließt schärfere Überprüfungen in kritischen Bereichen
Archivmeldung vom 09.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Bundeskabinett hat am Mittwoch den von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vorgelegten Gesetzentwurf zur 2. Novelle des Sicherheitsüberprüfungsgesetzes (SÜG) beschlossen.
Beschäftigte in sicherheitsrelevanten Bereichen des Staates und der
Wirtschaft sollen dadurch künftig intensiver überprüft werden. So würden
staatliche Stellen und Unternehmen stärker vor Spionage und Sabotage
geschützt, teilte das Innenministerium mit. Dies sei eine weitere
Reaktion auf die verschärfte Sicherheitslage.
Der Gesetzentwurf
sieht eine Erweiterung der verpflichtenden Überprüfungsmaßnahmen beim
vorbeugenden personellen Sabotageschutz vor. Hier geht es um das
Personal, das an sicherheitsempfindlichen Stellen etwa im Bereich der
IT- und Kommunikationstechnik in den obersten Bundesbehörden oder in
Bereichen der kritischen Infrastruktur wie in Leitstellen für die
Stromversorgung oder der Bahn eingesetzt wird. Das Personal, das hier
tätig ist, soll künftig strenger überprüft werden, um denkbare
Sabotageakte durch sogenannte Innentäter zu verhindern.
Künftig
können außerdem im Rahmen der Sicherheitsüberprüfungen verstärkte
Internetrecherchen, etwa durch das Bundesamt für Verfassungsschutz,
durchgeführt werden, um auf mögliche verfassungsfeindliche Äußerungen
und Aktivitäten aufmerksam zu werden. Die Internetrecherche bei der
einfachen Sicherheitsüberprüfung soll künftig, anders als bisher, auch
soziale Netzwerke umfassen, die ein wesentliches Instrument zur
Verbreitung extremistischer Inhalte darstellen könnten. Davon erhofft
sich die Regierung, Verfassungsfeinde frühzeitig zu erkennen und von
sicherheitsrelevanten Tätigkeiten fernzuhalten.
"Die Bedrohung
unserer Demokratie durch Spionage und Sabotage hat eine neue Dimension
erreicht", sagte Faeser am Mittwoch in Berlin. Die russische Aggression
in Europa habe die Sicherheitslage fundamental verändert. Deutschland
stehe außerdem im Fokus von Nachrichtendiensten aus anderen Staaten. "Um
Sicherheitsrisiken zu reduzieren, müssen wir künftig noch genauer
hinschauen, wen wir in sicherheitsrelevanten Bereichen des Staates und
unserer kritischen Infrastrukturen mit wichtigen Aufgaben und
vertraulichen Informationen betrauen."
"Außerdem gilt:
Verfassungsfeinde haben im öffentlichen Dienst nichts zu suchen. Wir
lassen nicht zu, dass unser demokratischer Rechtsstaat von innen heraus
von Extremisten sabotiert wird. Daher verschärfen wir das Instrument der
Sicherheitsüberprüfung, um Gefährdungen, die von einzelnen Personen
ausgehen könnten, früh zu erkennen", so die Ministerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur