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Deutsche glauben nicht an volle Amtszeit von Merkel

Archivmeldung vom 11.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: derateru / pixelio.de
Bild: derateru / pixelio.de

Während Angela Merkel versucht, eine neue Regierung zu bilden, erwarten die Bundesbürger ein vorzeitiges Ende ihrer Kanzlerschaft. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap für das "Handelsblatt" hervor. Gut die Hälfte (56 Prozent) erwartet, dass Merkel ihr Amt vor dem Ende der Legislaturperiode 2021 aufgibt. Die Bürger sehen Merkel zwiespältig. Ihre Anerkennung schwindet. So wertet zwar jeder fünfte Deutsche ihre Ruhe und Gelassenheit als ihre größte Stärke.

Viele Deutsche schätzen ihr internationales Ansehen (10 Prozent), ihre Beharrlichkeit und ihr Durchhaltevermögen (10 Prozent). Doch es gibt auch eine andere Merkel im Bewusstsein der Bürger: 23 Prozent kritisieren ihre Entscheidungsschwäche und die Neigung, Probleme auszusitzen. Im Kanzleramt wird man nicht gerne hören, dass sich viele Bürger an ihren häufigen Kurswechseln stören und manche ihr sogar die Eignung für das Amt absprechen. Zudem werden ihr fehlende Bürgernähe und Konzeptlosigkeit vorgeworfen, aber auch das Klammern an die Macht und die Weigerung, Fehler einzugestehen. Seit der Flüchtlingskrise polarisiert Merkel nicht nur inhaltlich, sondern auch als Person.

Einen eindeutigen Nachfolger Merkels gibt es aus Sicht der Befragten in der CDU allerdings nicht. Die größte Unterstützung erhält Bundesinnenminister Thomas de Maizière, den 37 Prozent am ehesten als Merkel-Nachfolger für geeignet halten. Es folgen der Kanzleramtsminister und geschäftsführende Finanzminister Peter Altmaier mit 31 Prozent und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit 28 Prozent. 24 Prozent attestieren Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und 16 Prozent Finanz-Staatssekretär Jens Spahn die Eignung für das Amt, wobei beide deutlich weniger bekannt sind als die drei Bundesminister. Mit steigender Bekanntheit kann sich ihre Bewertung positiv entwickeln. Bemerkenswert: Keiner der Kandidaten kann eine Mehrheit innerhalb der Union hinter sich versammeln. Infratest Dimap hatte im Zeitraum vom 4. bis 8. Januar 2018 insgesamt 1.012 Wahlberechtigte in Telefoninterviews befragt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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