Habeck kritisiert Grünen-Spitze
Archivmeldung vom 03.09.2016
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Freigeschaltet durch André OttDer schleswig-holsteinische Landwirtschaftsminister Robert Habeck, der Spitzenkandidat der Grünen werden möchte, übt Kritik am Führungsstil der Parteivorderen. "In der Bundespolitik verkaufen wir uns oft unter Wert", sagte er dem "Spiegel".
Das wolle er ändern. Als Vorteil gegenüber seinen männlichen Konkurrenten bei der Urwahl, Parteichef Cem Özdemir und dem Fraktionsvorsitzenden Anton Hofreiter, nannte er seine Regierungserfahrung. Auf einem Parteitag könne man leicht sagen, dass man die Energiewende schneller haben möchte, so Habeck.
Aber: "Regieren bedeutet, dass man den Bürgern in die Augen sehen muss, auch wenn man ihnen einen Strommast vor die Nase setzt." Der Grünen-Politiker kritisierte außerdem, dass es in der Partei "noch immer eine krasse Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit" gebe.
Einerseits wolle man die Selbstbestimmung des Menschen, "aber wenn man sagt, ich muss noch schnell bei Aldi einkaufen, wird man bei uns schief angeguckt". Ihm gehe es nicht um bessere Menschen, sondern um bessere Politik. "Leute, die statt Jutebeutel lieber Plastiktüten verwenden, dürfen von mir aus gern die Grünen wählen", so Habeck.
Quelle: dts Nachrichtenagentur