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Finanzexperte: Privilegien des Rentenpakets auf Beamte übertragen

Archivmeldung vom 09.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Der Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen hält es für geboten, die Privilegien des Rentenpakets auf die Beamten zu übertragen. "Das ist ganz einfach: Wenn man ohne Not einen Fehler macht, dann sollte man ihn für alle machen", sagte Raffelhüschen am Freitag der F.A.Z. "Das gilt sowohl für die Mütterrente als auch für die Rente ab 63."

Bund und Länder prüfen derzeit, ob die verbesserte Anrechnung von Erziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder, die seit Juli in der gesetzlichen Rentenversicherung gilt, auf beamtete Mütter übertragen werden soll. Der Beamtenbund dbb dringt darauf. Bayern hat schon ein entsprechendes Gesetz auf den Weg gebracht, berichtet die Zeitung. Die neue Mütterrente kostet demnach über 2030 hinaus jedes Jahr zwischen 6,5 und 8 Milliarden Euro zusätzlich. Für Mütterpensionen käme ein Betrag in Milliardenhöhe hinzu.

Der Münchner Wirtschaftswissenschaftler Axel Börsch-Supan ist dem F.A.Z.-Bericht zufolge skeptisch. "Hoffentlich prüfen Bund und Länder gut. Man muss ja nicht jeden großkoalitionären Unsinn nachmachen, der die Folgegeneration belastet – in diesem Fall bald über höhere Steuern, denn die Länder sind wegen der Schuldenbremse ohnehin am finanziellen Limit", sagte Börsch-Supan der F.A.Z. "Zudem kommt ein Stein ins Rollen: Wenn man den Pensionärinnen die Mütterrente gibt, kommt als nächstes die Frage nach der Pension mit 63, und das wird dann richtig teuer."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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