Grüne wollen Kampf gegen Organisierte Kriminalität verstärken
Die Grünen wollen nach der Bundestagswahl den Kampf gegen die Organisierte Kriminalität (OK) massiv verstärken und zu einem Schwerpunkt-Thema machen. "Kriminelle Gruppen bedrohen Menschen mit Gewalt und verursachen wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe", heißt es im Entwurf des Wahlprogramms der Partei, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.
Die Auswirkungen der OK seien weltweit zu spüren, sie zersetzten durch
Gewalt und Korruption ganze Staaten. Zu den Plänen gehört, die
Organisierte Kriminalität härter zu bestrafen, indem der Straftatbestand
der kriminellen Vereinigung zu einem "scharfen und zielgenauen
Instrument" weiterentwickelt werde. Die Sicherheitsbehörden von Bund und
Ländern sollten ein "Gemeinsames Zentrum Organisierte Kriminalität" auf
gesetzlicher Grundlage einrichten.
Die zuständigen
kriminalpolizeilichen Bereiche des Bundeskriminalamtes, der
Bundespolizei und des Zolls wollen die Grünen stärken. Damit solle auch
der Gefahr begegnet werden, dass kriminelle Gruppierungen legale
Wirtschaftsbereiche wie die Bauwirtschaft oder den Immobilienhandel
unterwanderten und so Preise in die Höhe trieben. Doch heißt es im
Wahlprogramm auch, dass nachhaltiges Vorgehen gegen diese kriminellen
Aktivitäten nur in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft gelinge und
auf Prävention und Aufklärung setzen müsse.
Die Grünen wollen
zudem die bestehenden Behörden zu einer Finanzpolizei ausbauen, um die
Geldwäsche zu bekämpfen. Es müsse auch einfacher werden, Vermögen von
Kriminellen einzuziehen. "Wir müssen Kriminelle dort treffen, wo es
ihnen weh tut - beim Geld", heißt es in dem Entwurf. Eine bundesweite
Servicestelle solle die Expertise über den Missbrauch von
Kryptowährungen bündeln. In ihrem Wahlprogramm kündigen die Grünen
ferner an, die Verfolgung schwerer Finanzkriminalität deutlich
auszubauen. Steuerschlupflöcher wollen sie schließen, um Betrugsfälle
wie Cum-Ex zu verhindern.
Bundespolizei, Bundeskriminalamt und
Verfassungsschutz sollen besser ausgestattet werden, zugleich soll die
europäische Polizeibehörde zu einem Europäischen Kriminalamt mit eigenen
operativen Möglichkeiten weiterentwickelt werden. Mit Blick auf
terroristische Bedrohungen fordern die Grünen: "Top-Gefährder müssen
stets im Blick der Sicherheitsbehörden sein, lückenlos überwacht und wo
immer möglich aus dem Verkehr gezogen werden." Extremistische Netzwerke
müssten von Sicherheitsbehörden intensiv beobachtet und Vereinsverbote
konsequent ausgesprochen werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur