Grünen-Fraktionschef Kuhn im Interview mit der Leipziger Volkszeitung: Atomkraft ist Risikotechnologie
Archivmeldung vom 10.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Grünen weisen Überlegungen, den Atomausstieg rückgängig zu machen, entschieden zurück. "Wir halten die Atomkraft für eine Risikotechnologie, die nicht beherrschbar ist. Deswegen ist es eine intellektuelle Unterforderung der Bevölkerung, dass Frau Merkel immer wieder mit diesem Mist kommt", sagte Fritz Kuhn, Bundestagsfraktionschef der Grünen, der Leipziger Volkszeitung.
Er habe den Eindruck, dass es im Hause Merkel und
auch im Hause Stoiber nur eine einzige Schallplatte gebe, die immer
das gleiche Lied abspiele: "Wir müssen wieder in die Atomwirtschaft
einsteigen", meinte Kuhn zur erneut aufgeflammten Debatte über die
Atomkraft.
Der Öllieferstopp habe mit der Stromversorgung so gut wie nichts zu
tun. Die Bundesrepublik erzeuge den Strom nicht aus Öl, sondern aus
Kohle, Gas, Wind und Sonne. Es werde Zeit, fordert der grüne
Politiker, dass sich die Energiewirtschaft an die Vereinbarung über
den langsamen Ausstieg aus der Atomkraft halte. Das habe etwas mit
Verlässlichkeit und Planbarkeit zu tun. "Die Atomkraft kann das Öl
aus Russland gar nicht ersetzen, weil sie nicht zum Heizen eingesetzt
wird. Dieses Argument von Frau Merkel ist völlig töricht", kritisiert
der Fraktionschef.
Quelle: Pressemitteilung Leipziger Volkszeitung