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Bericht: Bundesländer lassen Moderna-Mittel ungenutzt liegen

Archivmeldung vom 27.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Immer mehr sterben direkt an den Corona-Impfungen (Symbolbild)
Immer mehr sterben direkt an den Corona-Impfungen (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Mehrere Bundesländer lassen offenbar Moderna-Impfstoff ungenutzt liegen, anstatt die Mittel direkt nach der Lieferung zu verabreichen. Von den am 12. Januar an die Länder gelieferten 63.600 Impfstoffdosen von Moderna haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bislang Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Hessen noch nichts verbraucht, berichtet das Wirtschaftsmagazin "Business Insider".

Es geht dabei um mehr als 21.000 Impfstoffdosen. Laut eines internen Protokolls der Gesundheitsministerkonferenz von Bund und Ländern am Montag, über das das Magazin berichtet, monierte auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), dass der Moderna-Stoff bislang nicht überall eingesetzt wird - angeblich in "fünf bis sechs" Bundesländern nicht. Auf eine Anfrage von "Business Insider" wollte das Gesundheitsministerium sich dazu nicht weiter äußern.

Eine Abfrage bei den Ländern hat jedoch bestätigt, dass tatsächlich Impfstoff ungenutzt liegen gelassen wird, berichtet "Business Insider". So sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Hessen, dass die bereits am 12. Januar gelieferten 4.800 Dosen "zurzeit als Reserve" diene, "um ausgefallene oder reduzierte Lieferungen zu kompensieren". Auch Thüringen ließ bislang seine vor zwei Wochen gelieferten 1.200 Impfstoffdosen von Moderna liegen. Man will offenbar abwarten, bis am Wochenende 2.400 weitere Impfstoffdosen geliefert werden, und dann Mittel erst ab 3. Februar verimpfen, schreibt das Magazin. In Nordrhein-Westfalen, das bislang 13.200 Impfstoffdosen von Moderna bekommen hat, soll laut Gesundheitsministerium wie vorgesehen die Hälfte in den Unikliniken verabreicht worden sein. Dass das RKI dies nicht ausweist, liege angeblich am Meldeverzug. Laut RKI würden die Länder der Behörde jedoch täglich ihre Impfzahlen bis 8 Uhr per Mail schicken.

Warum die Zahlen aus den Unikliniken demnach dem RKI nicht gemeldet worden seien, konnte sowohl die Behörde als auch der Ministeriums-Sprecher nicht sagen. Eine Anfrage im Gesundheitsministerium von Brandenburg, das 2.400 Impfstoffdosen erhalten hat, blieb auch auf Nachfrage des Magazins bislang unbeantwortet. "Ich verstehe nicht, weshalb der Moderna-Impfstoff nicht sofort verimpft wird. Weil seine Wirksamkeit besonders hoch ist und er wenig Nebenwirkungen hat, ist er gerade in Pflegeeinrichtungen und bei der Impfung von Pflegebedürftigen, die man aufsuchen muss, besonders hilfreich", sagte SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach dem "Business Insider". Kein Impfstoff sollte unnötig gelagert werden, so Lauterbach.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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