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WWF: Energiewende ausgebremst - Energieversorger diktieren der Politik ihre Bedingungen

Archivmeldung vom 06.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Bild: WWF
Bild: WWF

Der WWF äußert massive Kritik der in der vergangenen Nacht von der Bundesregierung getroffenen Entscheidung zur Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke. Eberhard Brandes, Vorstand des WWF Deutschland: "Das Ergebnis der vergangenen Nacht ist schlecht für den Klimaschutz, schlecht für die Energiewende und schlecht für die demokratische Kultur unseres Landes. Diese Vereinbarung blockiert den Ausbau der erneuerbaren Energien und behindert den Wettbewerb. Gut ist die Laufzeitverlängerung allein für die vier großen Energieversorger, die die Bundesregierung am Nasenring durch die politische Arena gezogen haben."

Der WWF hat das Öko-Institut beauftragt, in einer Kurzstudie die wirtschaftlichen Folgen des gestrigen Beschlusses auszuwerten. Demnach streichen E.on, RWE, Vattenfall und EnBW bis 2037 insgesamt 94 Milliarden Euro Zusatzgewinne ein. Davon fließen 12,5 Milliarden Euro in die Sanierung des Haushaltes, rund 14 Milliarden Euro sollen freiwillig in einen Klima- und Energieeffizienzfonds gezahlt werden. Den satten Rest von 68 Milliarden Euro kassieren die vier großen Stromunternehmen. Von den Zusatzgewinnen werden damit nur 28 Prozent abgeschöpft. Der WWF hofft, dass die Entscheidung von letzter Nacht vor dem Bundesverfassungsgericht keinen Be-stand haben wird.

"Die vier Energieversorger werden die Strompreise in Zukunft weiter bestimmen", warnt WWF-Vorstand Eberhard Brandes. "Hier werden die Bürger getäuscht und die Politik vorgeführt."

Quelle: WWF World Wide Fund For Nature

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