Globale CO2-Emissionen auf neues Rekordhoch gestiegen
Archivmeldung vom 08.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie globalen CO2-Emissionen sind im Jahr 2021 auf ein neues Allzeithoch gestiegen. Das teilte die Internationale Energieagentur (IEA) am Dienstag mit.
Die weltweiten energiebedingten Kohlendioxidemissionen stiegen demnach
im letzten Jahr um sechs Prozent auf 36,3 Milliarden Tonnen, den
höchsten Stand aller Zeiten. Grund sei die kräftige Erholung der
Weltwirtschaft von der Covid-19-Krise, und dass Kohle dabei eine große
Rolle spielte. Der Anstieg der globalen CO2-Emissionen von über 2
Milliarden Tonnen war auch absolut gesehen der größte in der Geschichte
und hat den pandemiebedingten Rückgang des Vorjahres mehr als
ausgeglichen, so die IEA-Analyse. Die Erholung der Energienachfrage im
Jahr 2021 sei "durch ungünstige Wetter- und Energiemarktbedingungen"
verstärkt worden.
Eine Rolle spielten dabei auch die gegen Ende
des Jahres stark angestiegenen Erdgaspreise, die dazu führten, dass mehr
Kohle verbrannt wurde, obwohl auch die Stromerzeugung aus erneuerbaren
Quellen das größte Wachstum aller Zeiten verzeichnete. Kohle machte über
40 Prozent des Gesamtwachstums der globalen CO2-Emissionen im Jahr 2021
aus und erreichte mit 15,3 Milliarden Tonnen ebenfalls ein Allzeithoch.
Die CO2-Emissionen aus Erdgas stiegen deutlich über das Niveau von 2019
auf 7,5 Milliarden Tonnen. Mit 10,7 Milliarden Tonnen blieben die
CO2-Emissionen aus Öl aufgrund der begrenzten Erholung der weltweiten
Transporttätigkeit im Jahr 2021, hauptsächlich im Luftverkehr, weiter
deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie.
Trotz des
gestiegenen Kohleverbrauchs stellten erneuerbare Energiequellen und
Kernkraft im Jahr 2021 einen höheren Anteil an der weltweiten
Stromerzeugung als Kohle: Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien
erreichte mit über 8.000 Terawattstunden (TWh) im Jahr 2021 ein
Allzeithoch. Die Leistung aus Wind- und Solar-Photovoltaik stieg um 270
TWh bzw. 170 TWh, während die Stromerzeugung aus Wasserkraft aufgrund
der Auswirkungen der Dürre, insbesondere in den Vereinigten Staaten und
Brasilien, zurückging. Der Anstieg der globalen CO2-Emissionen über das
Niveau vor der Pandemie sei größtenteils von China vorangetrieben
worden, wo sie zwischen 2019 und 2021 um 750 Millionen Tonnen anstiegen,
so die IEA. China war demnach die einzige große Volkswirtschaft, die
sowohl 2020 als auch 2021 ein Wirtschaftswachstum verzeichnete. Der
Anstieg der Emissionen in China in diesen zwei Jahren glich den
Gesamtrückgang im Rest der Welt im gleichen Zeitraum mehr als aus.
Allein
im Jahr 2021 stiegen Chinas CO2-Emissionen auf über 11,9 Milliarden
Tonnen, was 33 Prozent der weltweiten Gesamtemissionen ausmachte. Auch
China setzt weiter stark auf Kohlekraft, auch wenn das Land im Jahr 2021
ebenfalls den größten Anstieg der Stromerzeugung aus erneuerbaren
Energien verzeichnete.
Quelle: dts Nachrichtenagentur