Bauern gegen Begrenzung der Tierzucht fürs Klima
Archivmeldung vom 20.08.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie deutschen Bauern lehnen eine Begrenzung der Nutztierzucht zugunsten des Klimaschutzes ab. "Von einer verordneten Obergrenze halten wir nichts", sagte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbands, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Wir Bauern haben uns 2018 das Ziel gesetzt, den Treibhausgas-Ausstoß bis 2030 um 30 Prozent zu reduzieren." Allerdings stünden sich manchmal auch die Interessen von Tierschutz und Umweltschutz diametral entgegen. "So wäre es zur Luftreinhaltung und das Klima das Beste, wir würden die Ställe komplett geschlossen halten. Aus Tierschutzgründen ist es aber sinnvoll, gerade bei Kühen, offene Ställe zu haben."
Dort müssten Kompromisse gefunden werden. Bei der Verdauung entsteht bei Rindern, Schweinen und Geflügel das Klimagas Methan, das zur Erderwärmung beiträgt. Laut UN-Landwirtschaftsorganisation FAO stammen mehr als zehn Prozent aller weltweiten Treibhausgasemissionen aus der Haltung und Verarbeitung von Tieren. Bei der Milchproduktion liegt der Treibhausgas-Ausstoß laut Bauernverband hierzulande bereits rund 25 Prozent niedriger als in anderen Industriestaaten.
Der Bauernverbandspräsident lehnt zudem eine weitere Aufgabe von Feldern zugunsten von Waldflächen ab. "Der Landwirtschaft gehen schon jetzt pro Tag 74 Hektar an Fläche - also rund 100 Fußballfelder - zugunsten von Infrastruktur- und Umweltausgleichsmaßnahmen verloren", sagte Rukwied. "Die landwirtschaftliche Nutzfläche ist endlich und bildet letztendlich unsere Lebensgrundlage, die es zu schützen gilt." Ziel sollte es daher sein, die bestehenden Wälder zukunftsfest zu machen.
Von Gentechnik hält der Bauernpräsident nichts: "Gentechnik ist für uns kein Thema. Aber wir sehen Chancen in neuen Züchtungstechniken wie CRISPR/Cas, um Pflanzen gezielt widerstandsfähiger etwa gegen Pilze zu machen, die dann weniger Pflanzenschutzmittel benötigen."
Bild: dts Nachrichtenagentur