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Ex-Kanzleramtschef Hombach: SPD leidet unter Schröders Reformkurs

Archivmeldung vom 11.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bodo Hombach.
Bodo Hombach.

Foto: Magnus Manske
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die SPD leidet nach Ansicht ihres langjährigen Parteistrategen und ehemaligen Kanzleramtschefs Bodo Hombach bis heute unter dem von Gerhard Schröder verordneten Reformkurs. Es sei ein "schwerwiegender Fehler, die eigenen Reformen in der Partei nicht auszudiskutieren", sagte Hombach in einem Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit". "Wir hätten das ausboxen müssen, das haben wir versäumt, darunter leidet die Partei bis heute."

Auch auf den Bundestagswahlkampf 2013 hätten die einstigen Versäumnisse noch Auswirkungen gehabt: "Wenn ich nun lese, dass sich Peer Steinbrück über seinen gescheiterten Wahlkampf von 2013 beklagt, denke ich: Auch seine Schwierigkeiten sind die Folge eines unterdrückten Kampfes innerhalb der SPD." Steinbrück hatte jüngst strategische Fehler bei seiner Kanzlerkandidatur und dem Wahlkampf seiner Partei eingeräumt.

Bodo Hombach war nach Gerhard Schröders Antritt als Kanzler 1998 einer von dessen engsten Beratern. Heute gesteht der 62-Jährige ein, die damals konzipierte Politik sei mit der Partei nicht genügend diskutiert worden: "Wir haben über unser Konzept der `neuen Mitte‘ gegenüber der Basis nicht ausreichend argumentiert. Darum hätten wir so ausgiebig ringen müssen wie 1959 in Godesberg um die West-Integration."

Hombach, der als Konservativer innerhalb der SPD gilt, äußerte sich darüber hinaus wohlwollend gegenüber dem rot-rot-grünen Bündnis in Thüringen. Persönlich könne er mit der Linkspartei zwar nichts anfangen, so Hombach, jedoch sehe er die Linke im Osten anders als die im Westen. "Sie übernimmt eine Art Betriebsratsfunktion, kümmert sich offenbar um die Nöte der Leute, tritt identitätsstiftend auf – vergleichbar vielleicht mit der CSU in Bayern." Im Bund jedoch, so Hombach, "erschiene mir so eine Koalition abstrus". Bodo Hombach war von 1998 bis 1999 Chef des Bundeskanzleramts. Heute ist er Präsident der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik sowie Vorstandsmitglied der Brost-Stiftung in Essen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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