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Bundestagspräsident Schäuble stimmt Deutsche auf Verzicht ein: Es gibt Klimaschutz nicht zum Nulltarif

Archivmeldung vom 24.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Wolfgang Schäuble (2014)
Wolfgang Schäuble (2014)

Foto: FlickreviewR
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat davor gewarnt, das Klimapaket der Bundesregierung "den Menschen als soziale Wohltat zu verkaufen". In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte Schäuble: "Das wäre falsch. Es gibt Klimaschutz nicht zum Nulltarif."

Heizen und Tanken würden teurer, auch wenn eine höhere Pendlerpauschale, niedrigere Strompreise und billigere Bahntickets bestimmte Härten abfedern sollten. "Wir werden unser Leben verändern müssen", stellte Schäuble klar. Als Beispiel nannte er den Massentourismus. "Sicher ist es ein großes Glück, einfach mal auf die Malediven zu fliegen oder Venedig zu besuchen. Aber künftig sollten wir von diesem Glück sparsameren Gebrauch machen", forderte der Unionspolitiker. Der Umstieg in ein klimabewusstes Leben sei aber zu meistern: "Wir haben in der Geschichte viel größere Herausforderungen bewältigt."

Auf den Protest gegen die geplanten CO2-Preise reagierte Schäuble gelassen: "Alle klagen! Wer nicht klagt, macht etwas falsch, denn er tritt nicht für seine Interessen ein." Es gebe Heerscharen von Verbänden und Lobbyisten, deren Daseinszweck genau dies sei. Zugleich rief der Bundestagspräsident aber dazu auf, sich in der Klimadebatte nicht "in einen permanenten Erregungszustand" hineinzusteigern. "Das vernebelt den Verstand", sagte Schäuble der "NOZ". Er fügte hinzu: "Wir stehen nicht unmittelbar vor dem Abgrund, wir sollten uns also von niemandem ins Bockshorn jagen lassen."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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