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Hofreiter drängt Autokonzerne zu Umstieg auf klimaneutrale Antriebe

Archivmeldung vom 06.07.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Anton Hofreiter (2017)
Anton Hofreiter (2017)

Foto: Ptolusque
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter warnt die deutsche Autoindustrie davor, den rechtzeitigen Umstieg auf klimaneutrale Antriebe zu verpassen. "Wenn die Autohersteller dauerhaft an alter Technologie festhalten, sind sie in zehn Jahren pleite", sagte Hofreiter dem Nachrichtenportal Watson.

Mit Blick auf die Vorhaben seiner Partei zum Umstieg auf emissionsfreie Antriebe sagte Hofreiter: "Wenn unsere Pläne umgesetzt werden, kann man hoffentlich einen erheblichen Teil der Jobs retten."

Auf die Frage, was er einem Kfz-Mechatronik-Azubi sagen würde, der um seine berufliche Perspektive fürchtet, antwortete Hofreiter: "Ich wäre mit ihm sehr ehrlich und würde ihm sagen: Ja, es kommt ein ganz, ganz grundlegender Wandel auf die Autoindustrie zu. Aber wenn unsere Pläne nicht umgesetzt werden, dann arbeitet in zehn Jahren gar niemand mehr bei BMW, Volkswagen oder den vielen Zulieferbetrieben." Hofreiter sieht das Automobil generell auf dem Rückzug – zumindest in Innenstädten: "Natürlich wird das Auto weiter eine große Rolle spielen, aber eben nicht mehr in jeder Innenstadt", sagte der Grünen-Politiker.

Damit die Mobilität auch auf dem Land deutlich verändert wird, müssen Bahnhöfe laut Hofreiter in "Mobilitätdrehscheiben" umgewandelt werden. Was das konkret bedeuten soll, formuliert Hofreiter so: "Das heißt: Der Zug hält dort mindestens im Stundentakt. Und ich wünsche mir, dass es auf dem Bahnhof dann nicht eingeschlagene Scheiben, einen kaputten Automaten und einen stinkenden Warteraum gibt, sondern eine Verkaufsstelle, in der ein Mensch sitzt, wo ich etwas zu essen bekomme und mich bei Regen unterstellen kann." An den Bahnhöfen müsse der Bus auf den Zug warten, damit die Menschen gleich weiterfahren können. "Ich muss dort mein Fahrrad sicher unterstellen können. Und ich brauche dort Ladeplätze für Elektroautos und Pedelecs."

Die ökologische Wende müsse sozial gerecht gestaltet werden. "Man darf es doch keinem vorwerfen, wenn er sich Öko-Lebensmittel schlicht nicht leisten kann. Deswegen halte ich gar nichts davon, die ökologische Frage nur auf den einzelnen Menschen zu schieben." Dies sei auch nicht mehr nötig – da die Preise für Strom aus erneuerbaren Energien mittlerweile unter denen für Energie aus fossilen Brennstoffen lägen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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