Grüne lehnen "Sondervermögen" als "Flickschustereien" ab

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Der haushaltspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Sven-Christian Kindler, lehnt Überlegungen von Union und SPD, neue "Sondervermögen" im Grundgesetz zu verankern, ab und plädiert stattdessen für eine Reform der Schuldenbremse. "Neue Sondervermögen wären Stückwerk und Flickschustereien", sagte Kindler dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Was wir brauchen, ist eine umfassende Reform der Schuldenbremse. Denn
wir müssen die großen Bedarfe beim Klimaschutz, der Erneuerung der
Infrastruktur, der wirtschaftlichen Transformation, der Bildung sowie
der inneren und äußeren Sicherheit verlässlich und dauerhaft
finanzieren."
Kindler fügte hinzu: "Es geht jetzt nicht nur
darum, sich über die nächste Legislaturperiode zu retten. Nach ein paar
Jahren sind die Sondervermögen wieder aufgebraucht. Dann haben wir die
gleiche Situation." Eine Reform der Schuldenbremse sei gesetzestechnisch
im Übrigen nicht komplizierter.
Die Grünen-Außenpolitikerin
Jamila Schäfer sagte: "Spätestens seitdem sich Donald Trump auf Putins
Seite gestellt hat, ist klar: Wir können uns diese Schuldenbremse nicht
mehr leisten. Ich glaube, alle vernünftigen Leute in den demokratischen
Parteien von CDU bis Linke sind in der Lage, das zu verstehen", so die
Grünen-Abgeordnete. "Damit gibt es jetzt eine historische Chance, mit
einer verfassungsändernden Mehrheit aus Union, SPD, Grünen und Linken
die Demokratie und Sicherheit in Deutschland und in Europa zu stärken."
Quelle: dts Nachrichtenagentur