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Parteienforscher: Union will Image der Kanzlerin restaurieren

Archivmeldung vom 01.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
CDU CSU
CDU CSU

Bild: Screenshot Youtube Video Eine Partei in (fast) fünf Minuten: Die CDU/ CSU / Eigenes Werk

Parteienforscher Oskar Niedermayer glaubt, dass die Union im Bundestagswahlkampf auf das Bild von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) als international erfahrene Krisenmanagerin setzen werde. "Die Union will das Image der Kanzlerin restaurieren, das sie vor der Flüchtlingskrise hatte", sagte der Politikwissenschaftler der "Welt".

Niedermayer definierte dieses Image wie folgt: "Die Mutter der Nation, die die Deutschen an die Hand nimmt und sicher durch die Krisen dieser Welt führt." Allerdings habe dieses Bild durch die Flüchtlingskrise massiv Schaden genommen, sagte der Forscher, der an der Freien Universität Berlin lehrt. Mit Blick auf die SPD sagte Niedermayer: Um die Wahl gegen Kanzlerin Merkel zu gewinnen, fehle ihrem sozialdemokratischen Herausforderer Martin Schulz ein echtes Mobilisierungsthema.

Dies müsse ein Thema sein, bei dem die Leute sagten: "Ich habe zwar immer CDU gewählt und werde auch in Zukunft CDU wählen, aber dieses Mal bekommt Schulz meine Stimme." Bei der Wiederwahl Willy Brandts (SPD) 1972 sei das etwa die neue Ostpolitik gewesen. Niedermayer glaubt zudem, dass der Erfolg bei der Ehe für alle zwar einen Punkt für SPD bedeute, sich aber im Laufe des Wahlkampfes negativ auswirken könnte.

Da die SPD mit Grünen und der Linkspartei gegen den Koalitionspartner gestimmt habe, könne die Union nun mit dem Schreckgespenst einer rot-rot-grünen Regierung in den Wahlkampf ziehen, sagte Niedermayer. Der Einschätzung des Parteienforschers zufolge gefährdet die AfD aktuell ihre Chancen, in den Bundestag einzuziehen. "Die AfD tut gerade alles dafür, um unter die Fünf-Prozent-Hürde zu rutschen." Indem sich die Partei nicht eindeutig genug vom rechtsextremen Rand abgrenze, wendeten sich bürgerliche Protestwähler von der AfD ab.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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