Über 17.000 Unterschriften vor dem Bundeskanzleramt: Internationales Insolvenzverfahren für die Armen gefordert
Archivmeldung vom 15.09.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMehr als 17.000 Unterschriften auf bunten Wimpeln hat das entwicklungspolitische Bündnis erlassjahr.de heute vor dem Bundeskanzleramt präsentiert. Die wahrscheinlich längste Wimpelkette der Welt mahnte die Bundesregierung mehr Engagement auf dem kommenden G20-Gipfel zeigen.
Unter dem Motto: "Mit Schulden fair verfahren - Damit nicht die Armen die Krise bezahlen", rief erlassjahr.de, unterstützt von zahlreichen Bürgern, die Regierung dazu auf, durch die Errichtung eines Internationalen Insolvenzverfahrens, eine faire und transparente Lösung der Überschuldungsproblematik von Entwicklungsländern zu etablieren.
Die zu einer Unterschriftenmauer verknüpften Wimpel, manifestierten eindrucksvoll die Relevanz dieser Forderung und die gewachsene Unterstützung der Initiative aus der Bevölkerung.
"Man wird die neue Bundesregierung besonders unter dem Eindruck der aktuellen Finanzkrise anhand ihres entwicklungspolitischen Engagements messen", sagte Wolfgang Schonecke, Mitglied des Lenkungskreises von erlassjahr.de. "Mehrere Entwicklungsländer sind bereits wieder von akuter Zahlungsunfähigkeit bedroht. Ein Internationales Insolvenzverfahren würde verhindern, dass wie schon in den achtziger Jahren der Schuldendienst auf Kosten von Bildung und Basisgesundheitsversorgung der Armen geht." Schonecke präsentierte die Wimpel gemeinsam mit Christian Frevel, Mitglied der Geschäftsführung der Bischöflichen Aktion Adveniat.
Beide waren sich nach der Veranstaltung über den Erfolg der Kampagne einig. "Wir wissen, dass 17.000 Unterschriften nur ein Fingerzeig sind. Entscheiden werden die Wähler, mit welcher Intensivität und Entschlossenheit Deutschland in Zukunft für die Ärmsten der Welt eintritt. erlassjahr.de wird daher die Forderung nach einem Internationalen Insolvenzverfahren auch an den zukünftigen Entwicklungsminister herantragen. Schonecke: "Wir werden nicht zulassen, dass die Folgen der Finanzkrise diejenigen am härtesten trifft, die sich nicht verursacht haben: die ärmsten Menschen auf dieser Welt."
Quelle: erlassjahr.de - Entwicklung braucht Entschuldung