Brüderle: Vorstellungen von Verdi sind ein Anschlag auf die Tarifautonomie
Archivmeldung vom 23.11.2018
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Freigeschaltet durch André OttZur heutigen Erklärung von Verdi nach der Sitzung ihrer Bundestarifkommission Altenpflege erklärt der Präsident des bpa Arbeitgeberverbands Rainer Brüderle: "Verdi wird immer dreister mit ihren falschen Behauptungen. Gute Versorgung der Pflegebedürftigen und gute Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte sind Grundvoraussetzung für den Erfolg eines jeden Pflegeunternehmens. Das haben die Verdi-Funktionäre immer noch nicht kapiert. Offensichtlich wird ihnen immer klarer, dass ihnen die Mitglieder fehlen und damit das Mandat, umfassende Tarifverhandlungen zu führen. Ihre Rufe nach staatlicher Hilfestellung werden immer verzweifelter."
Brüderle weiter: "Die Tarifautonomie spielt angesichts schwindender Funktionärsmacht in dem Jahr, in dem sich die Sozialpartnerschaft das hundertste Mal jährt, überhaupt keine Rolle mehr. Die Vorstellungen der Verdi sind ganz im Gegenteil ein Anschlag auf die Tarifautonomie. Darüber hinaus scheint es ihnen auch schwer zu fallen, die Wohlfahrtsarbeitgeber auf Einheitstarife verpflichten zu können. Angesichts von ohnehin stark steigenden Löhnen, die beispielsweise 2017 doppelt so schnell gestiegen sind wie in der Gesamtwirtschaft, und regional höchst unterschiedlichen Bedingungen und Regulierungen ist das auch nicht verwunderlich.
In diesen Zeiten geht es darum, mehr Mitarbeiter zu finden. Auf diese Aufgabe sollten sich alle konzentrieren. Nur dann können weitere Versorgungsengpässe verhindert werden. Dazu bedarf es vermehrt auch kreativer Lösungen vor Ort statt der Zementierung von Einheitsbedingungen."
Der bpa Arbeitgeberverband e. V. wurde 2015 von 200 Einrichtungen und Diensten der privaten Arbeitgeber in der Altenpflege, Behinderten-, Kinder- und Jugendhilfe gegründet. Mitglieder des bpa Arbeitgeberverbands sind sowohl kleine als auch mittlere und große Betriebe. Mittlerweile vertritt der Verband die tarif- und arbeitsmarktpolitischen Interessen von über 3.200 Mitgliedern, die rund 150.000 Mitarbeiter beschäftigen.
Quelle: bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (ots)