Parteiübergreifende Kritik an Flugverbots-Vorstoß von Janecek
Archivmeldung vom 11.03.2019
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer Vorstoß des Luft- und Raumfahrtexperten der Grünen, Dieter Janecek, für eine Reduzierung des Flugverkehrs durch Zuteilung fester Buchungsbudgets auf drei Flugreisen pro Bürger im Jahr, stößt parteiübergreifend - aber auch bei den Grünen selbst - auf massive Kritik. Das berichtet die "Bild".
Demnach sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende Christian Lindner: "Wer Flugreisen rationiert, der zeigt das alte Gesicht einer Verbotspartei. Lieber sollten die Grünen sich für mehr Forschung an klimafreundlichen Treibstoffen einsetzen. Denn Fliegen muss auch in Zukunft möglich sein." NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) sagte der "Bild": "Das Flugbudget samt staatlicher Öko-Überwachung hat mit Mobilität als Teil individueller Freiheit nichts mehr zu tun. Solche Ideen führen zu immer mehr staatlicher Überwachung des Lebens der Menschen und schüren Politikverdrossenheit."
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs (SPD) sprach von einem "dusseligen Vorschlag": "Die Menschen sollten selbst entscheiden, wann und wie sie fliegen", gerade Berufstätige hätten keine andere Wahl als das Fliegen. Auch der stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende und Verkehrsexperte Oliver Krischer geht auf Distanz zu Janecek. Krischer sagte der Zeitung: "Natürlich ist es hilfreich, wenn jeder einzelne sich mal vor Augen führt, wie viele Tonnen CO2 man durch welches Verhalten jedes Jahr emittiert. Persönliche Emissionsbudgets, egal ob fürs Fliegen, Autofahren oder Heizen, sind interessante intellektuelle Gedankenspiele, aber keine praktikablen Ansätze, um tatsächlich was für den Klimaschutz zu erreichen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur