Corona in Sachsen-Anhalt: Haseloff will erneuten Lockdown verhindern
Archivmeldung vom 23.09.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) will auch bei zunehmenden Corona-Ansteckungen im Winter einen erneuten Lockdown verhindern. "Das darf nicht mehr passieren", sagte er im Interview mit der in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung.
Bei stark steigenden Inzidenzen werde es stattdessen "sehr ausdifferenzierte Reaktionsweisen geben, die auch Schulschließungen verhindern", erklärte der Regierungschef. "Das beginnt bei den Quarantäneformen - es muss nicht mehr die ganze Klasse nach Hause, es genügen die direkten Kontakte."
Zugleich nannte Haseloff Impfverweigerer "eine Gefahr" für die Wirtschaft. "Sie gefährden Arbeitsplätze und den normalen Schulbetrieb", so der 67-Jährige. Dies führe wiederum zu weiteren Spannungen in der Gesellschaft. "Meine Enkel sind geimpft", erklärte Haseloff. "Die sagen: Jetzt haben wir unseren Teil beigetragen. Wir sehen weiteren Schulausfall nicht mehr ein, nur weil die Älteren unverantwortlich handeln.'" Zudem kündigte der Regierungschef an: "Wer die kostenlosen Sicherheitssysteme des Staates nicht nutzt und das Impfen verweigert, wird einen finanziellen Beitrag leisten müssen. So wie bei den kostenpflichtigen Tests ab Oktober."
Im MZ-Gespräch bezeichnete Haseloff die Corona-Krise als "Stresstest für die Demokratie". Allerdings glaube er, dass die Innovationskraft des freiheitlich-demokratischen Systems stärker sei als in autoritären Systemen - das helfe auch in der Bekämpfung der Pandemie. "Die guten Impfstoffe sind ja hier entwickelt worden", so Haseloff.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)