DIW-Präsident Fratzscher: AfD-Wähler wären Opfer von AfD-Politik
Archivmeldung vom 15.09.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithNach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wären Wähler der AfD die größten Verlierer, wenn die Partei ihre eigene Politik umsetzen könnte.
DIW-Präsident Marcel Fratzscher sagte am Donnerstagabend in der TV-Sendung rbb24 Spezial, wissenschaftliche Analysen zeigten, dass die AfD für eine extrem neoliberale Wirtschafts- und Finanzpolitik stehe. Sie wolle vor allem Top-Verdiener entlasten. Menschen mit geringem Einkommen würden eher belastet, wenn die Partei ihre Politik umsetzen könnte, so Fratzscher.
"Die AfD steht mehr als jede andere Partei für den Abbau des Sozialstaats und von sozialen Leistungen und auch für ein Gesellschaftsbild, das eher Gruppen, die weniger priviligiert sind, ausgrenzt", so der DIW-Präsident: "Unsere Analysen zeigen, die AfD-Wählerinnen und AfD-Wähler wären die größten Opfer, wenn die AfD wirklich die eigene Politik durchsetzen könnte."
Auch die Forderung der AfD, Migration zu stoppen, bringe ihren Wählern nichts, betonte Fratzscher. Würde man Menschen mit Migrationsgeschichte schlechter behandeln oder außen vorlassen, fließe trotzdem kein einziger Euro mehr an bedürftige Menschen. "Deshalb ist es ein Irrglaube zu glauben, wenn man nach unten tritt, also gerade Menschen mit Migrationsgeschichte oder mit einer anderen sexuellen Orientierung, oder aus anderen Regionen, macht es das nicht besser."
"Protest zu wählen und die AfD zu wählen, macht es nicht besser, sondern macht es in diesem Fall deutlich schlechter für die Menschen, die wenig Einkommen haben, die hart arbeiteten, die aber staatliche Unterstützung benötigen", so der DIW-Präsident.
In Brandenburg erreicht die AfD laut dem aktuellen BrandenburgTrend von infratest dimap im Auftrag von rbb24 Brandenburg aktuell und Antenne Brandenburg vom rbb derzeit den Spitzenwert von 32 Prozent.
Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)