Ex-Justizministerin warnt vor Experimenten beim Datenschutz
Archivmeldung vom 21.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) kritisiert die Forderungen nach mehr Überwachungs-Befugnissen für die Sicherheitsbehörden und warnt vor Experimenten mit dem Datenschutz.
"Nach jedem verhinderten oder erfolgten terroristischen Anschlag wird
immer dieselbe ritualisierte Debatte geführt. Mehr Daten, mehr
Befugnisse, mehr Polizisten", sagte sie der "Westdeutschen Allgemeinen
Zeitung" (Dienstagsausgabe). Gerade erst habe die Union zur eigenen
"Profilierung" ein umfangreiches Sicherheitspaket im Bundesrat
abgelehnt, schon komme sie mit "alten Forderungen der anlasslosen
Vorratsdatenspeicherung", kritisierte Leutheusser-Schnarrenberger, die
auch NRW-Antisemitismusbeauftragte ist.
Die Behörden hatten den
abgelehnten Asylbewerber aus Libyen, der einen Anschlag in Berlin auf
die israelische Botschaft geplant haben soll, offenbar gar nicht im
Visier gehabt. "Dann nutzt auch die anlasslose Vorratsdatenspeicherung
nicht, wenn gar nicht gezielt gesucht wird", sagte die Liberale.
Wichtiger sei die Frage, warum der Ausreisepflichtige nicht abgeschoben
worden sei.
Quelle: dts Nachrichtenagentur