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Tausende Künstler in Deutschland wegen Lockdown ohne Sozialversicherung

Archivmeldung vom 14.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: olga meier-sander / pixelio.de
Bild: olga meier-sander / pixelio.de

Etwa 3000 Künstler und Publizisten mussten im vergangenen Jahr ganz ohne Krankenversicherung auskommen; bei 10.000 Betroffenen aus der Kultur- und Medienbranche hat die Künstlersozialkasse Vollstreckungsverfahren wegen ausstehender Beitragszahlungen ausgelöst.

Das ergab eine Anfrage der kulturpolitischen Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Simone Barrientos, an die Bundesregierung, über deren Ergebnisse die Tageszeitung "nd.Der Tag" berichtet . In der Anfrage ging es um die Lebensumstände von rund 200.000 KSK-Versicherten in der Pandemie, in der für viele Kunst- und Kulturschaffende wegen der Lockdown-Maßnahmen die Einkünfte weggebrochen sind. Die Künstlersozialkasse dient der sozialen Absicherung von Menschen in Kreativberufen

"Die Zahlen zeigen, dass sich die Lage der Betroffenen seit Beginn der Coronakrise existenziell zuspitzt", erklärte Barrientos zur Auskunft der Bundesregierung. Sie sei erschüttert darüber, "dass in einem der reichsten Länder der Welt so prekäre Verhältnisse zugelassen werden". Die Linke kritisiert, dass die staatlichen Hilfen nicht verhindern konnten, dass Tausende Freiberufler und Selbstständige in ihrer beruflichen Existenz gefährdet sind und inzwischen ohne Krankenversicherung dastehen. Weitere 10.000 Künstler und Publizisten müssen ihre Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse ruhen lassen, weil sie in die so genannte Hartz-IV-Grundsicherung abgedrängt wurden. Barrientos fordert das Ende von Zwangsvollstreckungen in der Branche. Die Kultur- und Kreativwirtschaft sei ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor und zugleich elementar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt "und damit demokratierelevant".

Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)


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