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Umweltminister fordern vom Kanzleramt klare Ansagen beim Thema Wolf

Archivmeldung vom 08.05.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Wölfe gehen toleranter miteinander um als Hunde.
Quelle: Foto: Walter Vorbeck (idw)
Wölfe gehen toleranter miteinander um als Hunde. Quelle: Foto: Walter Vorbeck (idw)

Die Umweltminister von Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben das Bundeskanzleramt zum konsequenten Handeln beim Thema Wolf aufgefordert. Der niedersächsische Ressortchef Olaf Lies (SPD) sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vor der Umweltministerkonferenz in Hamburg an diesem Donnerstag: "Es ist in Berlin lange genug darüber gestritten worden, wie mit dem Wolf umzugehen ist. Wir brauchen in den Ländern jetzt klare Antworten."

Der Bund müsse die Anzahl von Wölfen definieren, ab der die Raubtiere nicht mehr im Bestand gefährdet sind. Schleswig-Holsteins Minister Jan Philipp Albrecht (Grüne) sagte: "Es müssen endlich klare Rahmenbedingungen für den Artenschutz des Wolfs einerseits und den Schutz von Nutztieren vor seinen Übergriffen andererseits geschaffen werden." Er hoffe, dass die Bundesregierung auf der anstehenden Konferenz Zahlen zum aktuellen Wolfsbestand in Deutschland vorlegen kann. Zuvor war bekannt geworden, dass das Bundeskanzleramt die Wolfsthematik an sich gezogen hat. Bundesumwelt- und Bundeslandwirtschaftsministerium hatten keinen Kompromiss dazu erzielen können, wie mit dem Raubtier umgegangen werden soll. Problematisch sind vor allem die Risse von Nutztieren in den ost- und norddeutschen Bundesländern.

In Niedersachsen und Schleswig-Holstein ist derzeit je ein Wolf zum Abschuss freigegeben. Die Tiere sollen mehrfach Schutzmaßnahmen überwunden und Schafsherden attackiert haben. Lies forderte in der "NOZ", die rechtlichen Hürden für den Abschuss von Problemwölfen zu senken. "Im Zweifelsfall muss es auch möglich sein, mehrere Tiere aus einem dieser Rudel zu entnehmen, wenn sich die problematischen Tiere nicht einwandfrei identifizieren lassen." Die Bundesländer seien in diesen Fragen in der Vergangenheit "auf erschreckende Art und Weise" von der Bundesregierung allein gelassen worden, so Lies.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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