Amthor sieht mögliches AfD-Verbotsverfahren skeptisch

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Der CDU-Politiker Philipp Amthor sieht ein mögliches AfD-Verbotsverfahren skeptisch. "Es braucht mehr Fakten als Gefühl in dieser Debatte", sagte Amthor dem "Stern". "Das Scheitern eines solchen Verfahrens wäre eine große Gefahr."
Über die Frage, ob die Union im Bundestag AfD-Politiker zu
Ausschussvorsitzenden wählen sollte, wünscht sich Amthor eine offene
Diskussion. "Gemeinsam mit anderen Unionspolitikern habe ich darauf
hingewiesen, dass die AfD besser mit Sachargumenten als mit der
Geschäftsordnung des Bundestages zu schlagen ist und dass es insoweit
eine leidenschaftlichere Debatte braucht", sagte er. "Das ist aber
natürlich kein Blankoscheck für AfD-Ausschussvorsitzende - ein
automatisches Zugriffsrecht einzelner Fraktionen auf Ausschussvorsitze
ist in der Geschäftsordnung gerade nicht vorgesehen, weder für die AfD
noch für andere Fraktionen."
Die Bezeichnung der kommenden
Bundesregierung als "letzte Patrone der Demokratie" hält Amthor nicht
für glücklich: "Das klingt mir zu sehr nach Verzagtheit und zu wenig
nach Zuversicht. Wir brauchen eine positive und selbstbewusste
Zukunftserzählung."
Parteien, die "nach ihren Zielen oder nach
dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche
demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder
den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden", sind nach
Artikel 21 des Grundgesetzes verfassungswidrig. Über die Frage der
Verfassungswidrigkeit entscheidet das Bundesverfassungsgericht. In einem
Bundesgesetz ist geregelt, dass der Verbotsantrag von Bundestag,
Bundesrat oder Bundesregierung gestellt werden kann.
Quelle: dts Nachrichtenagentur