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Große Erwartungen an Kommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse"

Archivmeldung vom 27.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbandes VdK, erwartet von der Kommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse" der Bundesregierung konkrete Vorschläge für die Gesellschaft der Zukunft. "Fundament dieser Gesellschaft müssen gleiche Chancen und soziale Gerechtigkeit sein", sagte Bentele der "Welt". "Egal ob jung oder alt, auf dem Land oder in der Stadt, in Ost oder West und egal in welchem Bundesland."

 Bentele forderte Reformen in der Wohnungspolitik: "Immer mehr Menschen können sich ihre Wohnung schlichtweg nicht mehr leisten, sie werden aus ihrem gewohnten Umfeld verdrängt, müssen wegziehen." Nötig seien unter anderem Nachbesserungen bei der Mietpreisbremse und eine Förderung des sozialen Wohnungsbaus. Aus Sicht von Hans-Günter Henneke, Vorstand des Deutschen Landkreistages, gibt es derzeit eine "Unwucht" bei der Förderung von Städten und ländlichen Räumen. Anstehende Grundgesetzänderungen, etwa zur sozialen Wohnraumförderung, würden auf dem Land kaum nutzen. Das Resultat sei eine "deutliche Schieflage zulasten der ländlichen Räume", beklagte Henneke.

"Natürlich haben die Großstädte im Bereich Wohnen Probleme. Nur löst man das Problem nicht, indem man das Wohnen dort verbilligt und so die Anreize, in der Stadt zu wohnen, noch verstärkt." Zudem gebe es auch auf dem Land Probleme, etwa durch alte Häuser, die nicht mehr zu den Bedürfnissen der Menschen passten. "Im Sinne einer `Fluchtursachenbekämpfung` müssten diese entsprechend modernisiert werden." Henneke warnt davor, die Probleme von Menschen auf dem Land zu übergehen: "Die Menschen vor Ort haben ein feines Gespür dafür, wenn Ungleichbehandlungen stattfinden."

Auch Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, mahnt zu mehr Aufmerksamkeit für ländliche Regionen: "Die Stärkung des Mittelstands vor Ort ist das beste Mittel, um gleichwertige Lebensverhältnisse im ganzen Land zu schaffen", sagte Ohoven. Er verwies darauf, dass zwei Drittel der rund 3,5 Millionen Mittelständler ihren Firmensitz abseits der Metropolregionen hätten. Diese Unternehmer seien auf eine leistungsfähige Infrastruktur angewiesen, etwa bei der Verkehrsanbindung oder beim Breitbandanschluss. Verena Göppert, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Städtetages, sagte der "Welt": "Benachteiligte Städte und Regionen müssen wieder aufholen können und handlungsfähiger werden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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