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Gemeindebund: Asylunterkünfte brauchen Struktur der Selbstverwaltung

Archivmeldung vom 08.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dr. Gerd Landsberg Bild: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V.
Dr. Gerd Landsberg Bild: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V.

Der Städte- und Gemeindebund (DStGB) hat sich für ein Sonder-Taschengeld für Flüchtlinge ausgesprochen, die in Asylunterkünften für Ordnung und Sauberkeit sorgen: "Die Einrichtungen brauchen eine Struktur der Selbstverwaltung, an der sich die Flüchtlinge selbst beteiligen sollten", sagte DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Welt". Man müsse die Flüchtlinge mehr in die Pflicht nehmen, forderte Landsberg.

Wenn man das geschickt organisiere, finde man sicher eine Menge Leute, die da mitmachten, so der Kommunen-Spitzenvertreter. "Da kann auch ein Anreiz helfen, ein kleines zusätzliches Taschengeld", schlug Landsberg vor. Er sagte auch: "Es bringt nichts, wenn die jungen Männer den ganzen Tag nichts zu tun haben. Da kommen sie sicher nicht auf gute Gedanken." Den ankommenden Menschen müsse am Anfang gesagt werden: "Hier gibt es Regeln. Und wenn ihr euch nicht daran haltet, gibt es Sanktionen." Auch bräuchten die Unterkünfte grundsätzlich mehr Sicherheitspersonal, forderte der DStGB-Hauptgeschäftsführer.

Bürgermeister würden ihm berichten, so Landsberg, dass auch in kleineren Unterkünften die Lage sehr schnell brenzlig werde. "Es sind vor allem junge Männer, die in den Unterkünften leben. Wir müssen ihnen ein Weg aufzeigen - sie müssen Deutsch lernen, sie müssen arbeiten." Landsberg mahnte professionellere staatliche Strukturen in der Flüchtlingskrise an: "Wir brauchen von der Kommune über die Länder bis zum Bund eine echte Flüchtlingsverwaltung. Wir brauchen Ämter für Flüchtlingsversorgung und Integration." Das sei kein neuer Ansatz, so Landsberg weiter. "Wir hatten nach dem 2. Weltkrieg einen Vertriebenen-Minister. Nach der Wiedervereinigung gab es Bundes- und Landesämter für offene Vermögensfragen." Man müsse die Flüchtlingsverwaltung nun systematisch aufbauen, mit einem einheitlichen Datenfluss. In diesem System müsse auch klar geregelt sein, dass konsequent abgeschoben werde.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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