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Ehemaliges Bergarbeiterkrankenhaus der Wismut in Gera soll Flüchtlinge aufnehmen

Archivmeldung vom 09.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dieter Lauinger, 2013
Dieter Lauinger, 2013

Foto: Indeedous
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die rot-rot-grüne Landesregierung hat das ehemalige Wismut-Krankenhaus in Gera zur Unterbringung von Flüchtlingen ins Auge gefasst. Das bestätigte Migrations- und Justizminister Dieter Lauinger (Grüne) auf Anfrage der Ostthüringer Zeitung. Die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) sei beauftragt, Gera die Immobilie abzukaufen. Ostthüringen hat mit Eisenberg bereits eine Landes-Erstaufnahmestelle für Asylbewerber.

Geras Stadtverwaltung hat mit dem leer stehenden Krankenhaus-Areal am Westrand eigentlich anderes vor. Aufgrund eines Interessenbekundungsverfahrens, das noch bis Freitag läuft, gab es drei Angebote. Darunter auch das des Unternehmers Oliver Kreider aus Sachsen, der mit seiner Medizintechnik-Firma NCLogics aus Radebeul nach Gera umziehen will. Dadurch könnten in dem finanziell schwer angeschlagenen Ostthüringer Oberzentrum angeblich bis Jahresende zunächst 50 neue Arbeitsplätze entstehen.

Informationen der Ostthüringer Zeitung (OTZ) zufolge soll Kreider jetzt signalisiert haben, das ehemalige Wismut-Krankenhaus, für das 4,5 Millionen Euro als Mindestkaufpreis in Rede stehen, sei für sein Vorhaben ohnehin zu groß. Minister Lauinger sagte gegenüber der OTZ, die LEG könne dem Unternehmer bei der Niederlassung in Gera an anderem Ort behilflich sein. Die Firmenansiedlung sei nicht in Gefahr, wenn er das Klinik-Gebäude nicht erwerben könne. Der Grünen-Politiker wörtlich: "Wir werden alles tun, die Stadt davon zu überzeugen, dass sie das Wismut-Krankenhaus an die LEG veräußert."

Ob das ein Hinweis auf ein hohes Kaufangebot sein soll, wollte Lauinger nicht bestätigen. Er sprach allerdings von der schwierigen Haushaltssituation der Stadt, die erneut rund sieben Millionen Euro als zusätzliche Finanzspritze vom Land erwartet. Geras Oberbürgermeisterin Viola Hahn (parteilos) teilte auf Anfrage der Ostthüringer Zeitung mit, dass sie sich nicht äußern werde, solange das Interessenbekundungsverfahren zum Wismut-Krankenhaus noch laufe. Bis dahin seien die drei Interessenten im Rennen, die sich gemeldet haben. Von Angeboten der landeseigenen LEG wisse sie nichts. "Wenn Interesse besteht, wäre es vielleicht besser, das Land redet mal mit mir darüber", sagte die Rathauschefin gegenüber OTZ.

Zur Zahl der im Geraer Wismut-Krankenhaus unterzubringenden Menschen erklärte der Migrationsminister, nach seiner Kenntnis hätten zuletzt bis zu 1000 Patienten dort behandelt werden können. Da man vorhandene Operationssäle zusätzlich nutzen könne, wäre eine Belegung mit 1000 und mehr Flüchtlingen denkbar. Die ehemalige Klinik würde dann als Erstaufnahmestelle des Landes genutzt.

Die seit Frühjahr beabsichtigte Einrichtung einer Außenstelle der Landes-Erstaufnahme Eisenberg in Gera-Liebschwitz mit bis zu 180 Plätzen für Asylbewerber soll bei einer Umsetzung der Pläne aber nicht vom Tisch sein. "Wir lassen gar nichts vom Tisch, wir brauchen dringend jeden einzelnen Platz", bekräftigte Lauinger gegenüber OTZ.

Quelle: Ostthüringer Zeitung (ots)

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