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Bosbach kritisiert Debatte über Karnevalsrede von Kramp-Karrenbauer

Archivmeldung vom 06.03.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Wolfgang Bosbach (2017)
Wolfgang Bosbach (2017)

Bild: Screenshot Video: "„Maischberger“ zu G-20-Gipfel" / Eigenes Werk

Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach hat die tagelangen Debatten über die Karnevalsreden des Komikers Bernd Stelter und der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer kritisiert. Kramp-Karrenbauers Rede sei "zum größtmöglichen Nachteil der Freizeitkomödiantin umgedeutet" worden, schreibt Bosbach in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenportal T-Online.

Nehme man den Text exakt so, "wie er gesagt wurde und ganz sicher auch gemeint war", dann habe sich Kramp-Karrenbauer "nicht über Transsexuelle, sondern über (verunsicherte) Männer lustig gemacht. Über Männer, die angeblich nicht mehr wüssten, was sie noch dürften - und was nicht", schreibt der CDU-Politiker weiter. Dies tauge allerdings nicht zur Empörung. Kramp-Karrenbauer hatte einen Witz über die Einführung von Toiletten für das dritte Geschlecht gemacht: "Das ist für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen. Dafür, dazwischen, ist die Toilette."

Der Komiker Bernd Stelter hatte zuvor über den Doppelnamen Kramp-Karrenbauers gewitzelt. Das regte eine Frau im Publikum so sehr auf, dass sie auf die Bühne kam und ihn zur Rede stellte. Bosbach kritisiert vor allem die Heftigkeit der Debatte: "Über beides kann man diskutieren, aber doch bitte nicht tagelang in einer Schärfe, als sei der alte Ost-West-Konflikt neu entbrannt! Haben wir eigentlich keine anderen Sorgen und Themen?", schreibt der CDU-Politiker. An Karneval würden schon mal Witze gemacht. "Gute und weniger gute. Geistreiche und weniger anspruchsvolle - bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen", schreibt Bosbach in dem Gastbeitrag für das Nachrichtenportal T-Online.

Stattdessen plädiert er dafür, über andere Themen zu diskutieren, etwa die Demonstrationen von Schülern gegen den Klimawandel. Ihn würde interessieren, "ob die Schulpflicht zukünftig grundsätzlich nicht mehr gelten soll - oder nicht mehr durchgesetzt wird - wenn Schülerinnen und Schüler während der Schulzeit demonstrieren möchten?", schreibt der CDU-Politiker - und setzt sich dabei von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ab. Merkel hatte die Proteste der Schüler gelobt, ohne dabei auf die umstrittene Verletzung der Schulpflicht einzugehen. Bosbach lobte ebenso, dass die Schüler für ihre Interessen eintreten. "Das allerdings bitte in der Freizeit."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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