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Ataman für gelasseneren Umgang mit Gender-Sternchen

Archivmeldung vom 05.01.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.01.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Ferda Ataman (2022)
Ferda Ataman (2022)

Bild: Eigenes Werk /SB

Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, hat sich für eine Beruhigung der Debatte um "Gender-Sternchen" ausgesprochen. "Ich würde mir wünschen, dass wir alle etwas gelassener damit umgehen", sagte Ataman dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

"Wir leben im 21. Jahrhundert und die Vorstellung, dass es mehr Geschlechter als zwei gibt, sollte niemanden in Panik versetzen." Bei der Verwendung müsse man sich nicht verkrampfen. "Ich finde, man muss sich dabei keinen abbrechen. Man soll sich mit Sprache wohlfühlen", sagte sie. "Das Ganze ist ja keine Pflichtübung und kein Wettbewerb. Es geht darum, dass man zeigt, dass man ein Bewusstsein dafür hat, dass es nicht nur Männer und Frauen gibt, sondern auch intergeschlechtliche und andere Menschen." 

Verbote, wie sie in Schulen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein gelten und in Hessen sowie Bayern geplant sind, lehnte Ataman ab. "Im 21. Jahrhundert staatlichen Institutionen zu verbieten, mehr Geschlechter als zwei anzusprechen, ist eindeutig ein Rückschritt", sagte sie. Auch eine Pflicht lehnte Ataman ab. "Menschen zu zwingen, eine bestimmte gender-inklusive Sprache zu verwenden, halte ich für genauso falsch wie deren Verbot", sagte sie. Die Aussagen des CSU-Vorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder zum "Gendern" kritisierte Ataman scharf. Sie halte dies für "taktisches Getöse und den Wunsch nach Aufmerksamkeit, weil das Thema von echten Problemen ablenkt und mobilisiert", sagte Ataman. Es sei "keinem Menschen in Deutschland geholfen, wenn Gender-Verbote erteilt werden". Im Gegenteil: "Es ist sehr bedenklich, wenn ein vermeintlicher Kulturkampf auf dem Rücken von Minderheiten ausgetragen wird, die ohnehin schon starker Diskriminierung ausgesetzt sind."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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