Hartmannbund der Ärzte offen für Anti-Korruptions-Gesetz
Archivmeldung vom 03.01.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der Debatte über ein Anti-Korruptionsgesetz im Gesundheitswesen hat sich der Hartmannbund gesprächsbereit gezeigt. "Über ein Gesetz, das Bestechlichkeit bei niedergelassenen Ärzten unter Strafe stellt, kann man sicher nachdenken", sagte Klaus Reinhardt, Vorsitzender des Bundes, der bundesweit 60000 niedergelassene und angestellte Ärzte vertritt, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
"Nur dann muss auch klar sein, dass dies nicht nur für die Ärzte, sondern auch für andere Freiberufler wie Rechtsanwälte, Notare oder Architekten gelten muss", sagte Reinhardt. "Korruption im Gesundheitswesen kommt sicher vor, das sehen wir ja jetzt wieder am Organspendeskandal in Leipzig. Vor krimineller Energie kann man sich nur begrenzt schützen", sagte Reinhardt. "Es ist aber unverfroren, so zu tun, als sei gerade der Berufsstand der Ärzte besonders korrupt", sagte Reinhardt. Die Ärztekammern könnten Korruptionsfälle nur dann ahnden, wenn sie ihnen auch gemeldet würden. "Das wäre die eigentliche Aufgabe der Krankenkassen", sagte Reinhardt. Es sei dagegen "absurd, dass die Kassen für die Bundesregierung einen Gesetzentwurf schreiben". Die Kassen hatten einen eigenen Gesetzentwurf vorbereitet, in dem sie vorschlagen, Bestechlichkeit unter Ärzten mit bis zu drei Jahren Haft zu bestrafen.
Quelle: Rheinische Post (ots)