Lehrermangel trifft in Sachsen-Anhalt vor allem Sekundarschulen -Gymnasien teils überversorgt
Archivmeldung vom 12.09.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithSachsen-Anhalt bietet Gymnasiasten im Schnitt bessere Lernchancen als den Kindern in allen anderen Schulformen. Das geht aus Zahlen zur Unterrichtsversorgung hervor, die der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung exklusiv vorliegen. Vor allem an Sekundarschulen herrscht ein teils dramatischer Mangel an Lehrern.
Den vom Bildungsministerium bereitgestellten Daten zufolge kommen die Gymnasien in acht Landkreisen und kreisfreien Städte auf eine Unterrichtsversorgung von mehr als 100 Prozent. Bei den Sekundarschulen ist das in keiner Region der Fall. Sekundarschulen hingegen liegen in neun Landkreisen und kreisfreien Städten bei einer Unterrichtsversorgung von unter 90 Prozent, was bei Gymnasien nirgends vorkommt. Die Daten wurden am 1. August erhoben, in der Zwischenzeit können sich laut Bildungsministerium "leichte statistische Abweichungen" ergeben haben.
Am schlechtesten ist die Unterrichtsversorgung für Sekundarschulen in Dessau-Roßlau (83,1 Prozent), im Landkreis Jerichower Land (82,1 Prozent) und im Landkreis Stendal (77,7 Prozent). Bei den Gymnasien liegen drei Regionen oberhalb von 103 Prozent, dem offiziellen Zielwert der Landesregierung. In Halle haben Gymnasien eine rechnerische Unterrichtsversorgung von 105,8 Prozent, im Saalekreis sind es 105,4 Prozent, in Dessau-Roßlau 103,8 Prozent.
Der Sekundarschullehrerverband Sachsen-Anhalt beklagt ein starkes Stadt-Land-Gefälle. "In den Großstädten und in der Umgebung ist die Lage nicht so schlecht. Anders sieht es im ländlichen Raum aus", sagte Verbandsvorsitzende Anna-Katharina Müller. "Es gibt einzelne Schulen, die suchen zehn oder 15 Lehrer."
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)