Lindner nennt GroKo "Gefahr für weitere Entwicklung Deutschlands"
FDP-Chef Christian Lindner warnt vor einer Neuauflage der Großen Koalition nach der Bundestagswahl. Wegen einer "Gefälligkeitspolitik" ginge von einer neuen Großen Koalition "eine Gefahr für die weitere Entwicklung Deutschlands aus", sagte er am Sonntag bei der NRW-Landeswahlversammlung der Liberalen in Bielefeld.
Die Liberalen wollten nicht in einem Wahlkampf populär werden, indem man
den Menschen "ein paar Cent oder Euro" aus dem Staatshaushalt in
Aussicht stelle. "Wir wollen in diesem Wahlkampf gewählt werden, weil
wir den Menschen in Aussicht stellen, dass unsere Wirtschaft wieder
erfolgreich ist und sie einen guten Job haben, mit dem sie sich das
selber kaufen können", so Lindner.
Die SPD habe etwa mit ihrem
jüngsten Mehrwertsteuer-Vorstoß schon gezeigt, was sie wirklich
beabsichtige, wenn sie jetzt die Schuldenbremse lockern wolle: "Die SPD
hat ja weitreichende Vorschläge jetzt dargelegt, wie sie die
Schuldenbremse verändern will, und das sind keine, ich sage es mal so,
mikroinvasiven Veränderungen." Stattdessen solle auch die absolute
Schuldenobergrenze erhöht werden - "ganz offensichtlich, um eine solche
Verteilungspolitik wie bei der Mehrwertsteuer zu finanzieren".
Er
halte das für gefährlich, nicht nur, weil Staatsverschuldung für Konsum
nicht nachhaltig sei, sondern weil man auf alle Staatsschulden auch
Zinsen zahlen müsse und damit sich in der Zukunft einschränke, so der
FDP-Chef. Deutschland habe aber auch eine Vorbildfunktion in Europa. Die
Gefahr sei, "dass die Dämme in Europa brechen" und man in wenigen
Jahren erlebe, dass das Fundament der Währungsunion unterspült werde
durch Staatsverschuldung, "wie wir es schon einmal vor über zehn Jahren
erlebt haben", so der FDP-Chef, der am Sonntag für Listenplatz 1 der
Liberalen in NRW für die Bundestagswahl kandidierte.
Quelle: dts Nachrichtenagentur