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Infratest: SPD auch in NRW stärkste Kraft

Archivmeldung vom 25.10.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Wahl & Wählen (Symbolbild)
Wahl & Wählen (Symbolbild)

Bild: Timo Klostermeier / pixelio.de

Nach ihrem Erfolg bei der Bundestagswahl hat die SPD laut einer neuen Infratest-Umfrage auch in Nordrhein-Westfalen an Zustimmung gewonnen und wäre aktuell stärkste politische Kraft. Laut der Erhebung im Auftrag des WDR-Magazins "Westpol" kommen die Sozialdemokraten auf 31 Prozent.

Dies ist ihr bester Wert seit der Landtagswahl 2017. Gut ein halbes Jahr vor der Landtagswahl verzeichnet die CDU deutliche Verluste: Sie kommt auf 22 Prozent und verliert im Vergleich zum vorherigen NRW-Trend vom April sechs Punkte. Während sich die Sozialdemokraten innerhalb eines halben Jahres um 13 Punkte verbessern, büßen die Grünen neun Prozentpunkte ein und könnten derzeit noch mit 17 Prozent rechnen. Die FDP kommt auf 13 Prozent (+2). Die AfD erreicht sieben Prozent (-1), die Linke liegt unverändert bei drei Prozent. Während die schwarz-gelbe Landesregierung damit aktuell keine Mehrheit hätte, würde es für SPD und Grüne erstmals seit 2014 im NRW-Trend wieder knapp zu einer rot-grünen Regierungsmehrheit reichen.

Die Amtszeit des scheidenden Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) wird von jedem zweiten Nordrhein-Westfalen (51 Prozent) negativ bewertet, vier von zehn Befragten (42 Prozent) ziehen eine positive Bilanz. Besonders kritisch sind die jüngeren Bürger: nur rund jeder Dritte (36 Prozent) zwischen 18 und 39 Jahren bewertet die Amtszeit von Laschet positiv. Ein deutlich positives Fazit ziehen kurz vor dem Rückzug des Ministerpräsidenten aus der Landespolitik die Anhänger der CDU (80 zu 17 Prozent). Selbst unter den Anhängern des Koalitionspartners FDP sind knapp die Hälfte (46 Prozent) der Meinung, Laschet war kein guter Ministerpräsident. Die Landesregierung insgesamt konnte ihr Ansehen im Vergleich zum April zwar deutlich verbessern, wird aber mehrheitlich weiter kritisch bewertet. Gut vier von zehn Wahlberechtigten (42 Prozent, +9) äußern sich aktuell zufrieden zur Regierungsarbeit, gut die Hälfte (54 Prozent, -10) übt Kritik. Während sich die CDU-Anhänger mehrheitlich positiv äußern (71 zu 26 Prozent), überwiegt sogar in den Reihen des Koalitionspartners FDP die Ablehnung (42 zu 54 Prozent).

Laschets Nachfolger als CDU-Landesvorsitzender und designierter Ministerpräsident ist der derzeitige Verkehrsminister Hendrik Wüst. Der CDU-Politiker ist der Mehrzahl der Nordrhein-Westfalen noch unbekannt. Diejenigen, die ihn in den Tagen vor seiner Wahl zum Landesvorsitzenden am Samstag bewerten konnten, urteilen zu seiner Person eher positiv (24 zu 20 Prozent). Deutlich bekannter und beliebter sind Wüsts Kabinettskollegen Herbert Reul und Karl-Josef Laumann. Die Arbeit von CDU-Innenminister Herbert Reul bewerten 43 Prozent positiv, den gleichen Zustimmungswert erreicht Arbeits- und Gesundheitsminister Laumann. Die FDP-Minister im Landeskabinett sind weniger populär. Zu FDP-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (25 zu 27 Prozent) halten sich aktuell Zustimmung und Ablehnung in etwa die Waage, ebenso zu Familien- und Integrationsminister Joachim Stamp (17 zu 19 Prozent). Der stellvertretende Ministerpräsident und FDP-Landesvorsitzende ist selbst jedem zweiten FDP-Anhänger nach vier Regierungsjahren unbekannt. Schulministerin Yvonne Gebauer ist zwar bekannter, zieht aber deutlich mehr Kritik auf sich. 41 Prozent der Befragten sind mit ihrer Arbeit unzufrieden, nur 18 Prozent zufrieden.

Datenbasis: Für den NRW-Trend befragte Infratest vom 18. bis 21. Oktober insgesamt 1.172 Wahlberechtigte in Nordrhein-Westfalen telefonisch (764) sowie online (408).

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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